Hausmesse «vForum» 22.06.2022, 16:37 Uhr

VMware und die Rolle der IT im Wandel

Beim Virtualisierungsspezialisten VMware stehen grosse Veränderungen an. Der Anbieter sieht aber auch die IT-Infrastruktur vor einem Wandel, sagten Firmenvertreter am «vForum».
Thomas Krieg von VMware begrüsste rund 300 Gäste am «vForum» in Rüschlikon
(Quelle: computerworld.ch)
Der Chip-Konzern Broadcom verkündete Ende Mai die Absicht, den Virtualisierungsanbieter VMware übernehmen zu wollen. Ein Kaufpreis von rund 61 Milliarden US-Dollar steht im Raum. «Wir befinden uns derzeit in der ‹Quiet Period›, in der das Angebot noch verhandelt oder auch andere Bieter einsteigen können», kommentierte Thomas Krieg die aktuelle Situation. Der Senior Director Alps bei VMware doppelte an der Hausmesse «vForum» in Rüschlikon nach: Die Übernahme durch Broadcom werde noch sechs bis zwölf Monate dauern.
Der Schweiz-Verantwortliche erwarte «positive Veränderungen» für sein Unternehmen durch den Verkauf. Broadcom habe nach den Übernahmen von CA Technologies und Symantec eine starke Software-Sparte aufgebaut, die annähernd die Hälfte des Konzernumsatzes beisteuern werde, wenn VMware eingerechnet werde. Bereits jetzt habe Krieg Signale von Broadcom empfangen, dass die Marke VMware weitergeführt werden soll und Investitionen in die Technologie geplant sind. Die Schweizer Kunden könnten weiter auf den Anbieter vertrauen. Die etwa 300 Teilnehmer am «vForum» schienen beruhigt.

Die unersättlichen Unternehmen

Dem europäischen Cheftechnologen von VMware, Joe Baguley, kam anschliessend die Rolle zu, die Forumsgäste aus ihrer Komfortzone zu holen. Wie er sagte, müssten auch die Verantwortlichen für IT-Infrastruktur in Zukunft zuerst dem Business und den Konsumenten dienen. (Virtualisierte) Systeme würden je länger, je mehr vollautomatisiert betrieben, so dass es kein Management mehr benötige. Damit kämen den IT-Managern die Aufgabe zu, den Fachbereichen und auch den Endkunden allzeit und überall genau diejenigen Ressourcen bereitzustellen, die sie für digitale Produkte oder Services gerade benötigten.
VMware-Manager Joe Baguley warnte vor der wachsenden Komplexität der IT-Umgebungen
Quelle: computerworld.ch
Baguley betonte, dass es künftig keine Rolle mehr spielen werde, woher die IT-Ressourcen bezogen werden. «Es geht weder um einen spezifischen Cloud-Provider, eine spezielle Applikation noch um ein einzelnes Endgerät. Vielmehr wird die Anforderung lauten: Jede Cloud, jede App, jedes Device.» Denn Unternehmen seien wie Kinder: Wenn ihnen die Wahl gelassen werde, ob sie eines oder alle Produkte haben wollten, würden sie sich immer für alle Produkte entscheiden.
In einem Szenario, in dem die Unternehmens-IT beliebige Clouds, beliebige Apps und beliebige Geräte unterstützen muss, kommt der Automatisierung grosse Bedeutung zu. Die Komplexität sei nicht mehr manuell zu beherrschen, so der Cheftechnologe. Er warnte zudem davor, dass die zunehmende Vernetzung der Systeme durch Technologien wie 5G-Mobilfunk und bald 6G zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen würde. Anstatt heute vielleicht zehntausende Systeme müssten IT-Abteilungen künftig Milliarden oder Billionen Endpunkte verwalten. VMware wolle dann gerne eine Hilfe sein, so Baguley.



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