Was Unternehmen für den guten Ruf tun können

Informationspolitik

Webasto reagierte mit einer offenen Informationspolitik auf die Krise und machte damit vieles richtig. «Wir hatten von Anfang an die Bereitschaft in unserem Unternehmen, offen und transparent zu kommunizieren - intern wie extern», sagte Pressesprecherin Antje Zientek dem «Handelsblatt». Die Krisenkommunika­tion von Webasto habe dadurch die nötige Glaubwürdigkeit erhalten, schreibt die Wirtschaftszeitung. DAX-Konzerne und andere Grossunternehmen haben in der Regel Richtlinien für Krisen ausgearbeitet und Krisenstäbe vorbereitet. In Stockdorf gab es nichts davon.
“Die Ängste vieler Menschen haben dazu geführt, dass Mitarbeiter und deren Angehörige ausgegrenzt werden, obwohl sie nicht zur Risikogruppe gehörten.„
Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender Webasto
Innerhalb kürzester Zeit richtete das Unternehmen eine Taskforce ein, zu der zwei Dutzend Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen gehört haben sollen. Man habe sich sehr schnell eine Struktur erarbeitet, erklärte Zientek gegenüber dem «Handelsblatt». Laufend seien neue Pressemitteilungen und Informationen für die Mitarbeiter verfasst und veröffentlicht worden. Teilweise seien mehrere Dutzend Anfragen von Medien innerhalb weniger Stunden eingetroffen, die bearbeitet werden mussten.
Mittlerweile scheint Webasto aus dem Gröbsten heraus zu sein. Bei vielen anderen Unternehmen, die von der Corona-Krise getroffen werden, ist das noch nicht der Fall. Nach Informationen von Heiko Schwarz, Chief Revenue Officer und Mitgründer des Münchner Risikomanagementspezialisten Riskmethods, haben 81 Prozent der produzierenden Unternehmen Versorgungsprobleme in ihren Supply Chains. «Risiken wird es immer geben, seien sie durch Pandemien, Naturkatastrophen oder wirtschaftliche Krisen verursacht. Wichtig ist, vorbereitet zu sein, wenn der Krisenfall eintritt. Je mehr Automation, desto mehr Zeit ist zum proaktiven Handeln», erläutert Schwarz.

Andreas Fischer
Autor(in) Andreas Fischer



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