20.07.2009, 11:04 Uhr

SAP will Tägerwiler SAF kaufen

Der deutsche Konzern SAP will den in Tägerwilen beheimateten Software-Entwickler SAF (Simulation, Analysis and Forecasting) übernehmen.
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Andreas von Beringe ist einer der beiden SAF-Hauptaktionäre
SAF ist auf die Entwicklung, von Bestell- und Prognose-Software für Handel, Logistik und Industrie spezialisiert. SAP verwendet die "SAF Engines" der Tägerwiler im Rahmen einer OEM-Partnerschaft bereits seit Jahren in seinem Modul "SAP Forecasting & Replenishment", besitzt aber bis dato keine SAF-Anteile. Die Walldorfer möchten mit der geplanten Übernahme ihr bestehendes Lösungsspektrum für Planungs-, Prognose- und automatisierte Bestellprozesse für Handelsunternehmen weiter ausbauen und abrunden.
Den SAF-Aktionären wolle man ein Übernahmeangebot zu 11,50 Euro je Inhaberaktie vorlegen, erklärt SAP. Der Kaufpreis beliefe sich damit insgesamt auf etwa 64 Millionen Euro - umgerechnet rund 97,25 Millionen Franken. Die Offerte entspricht einer Prämie von knapp zehn Prozent auf den Xetra-Schlusskurs (Exchange Electronic Trading)der SAF-Aktie am 17. Juli 2009 (10,50 Euro) und von gut einem Drittel auf den volumengewichteten Xetra-Durchschnittskurs der SAF-Aktie an der Frankfurter Börse in den vergangenen drei Monaten (8,59 Euro). Die Mindestannahmequote wurde auf 50 Prozent plus eine Aktie festgelegt, ausserdem müssen der Übernahme die zuständigen Kartellbehörden zustimmen. Die SAF-Hauptaktionäre, Gerhard Arminger und Andreas von Beringe, Präsident des SAF-Verwaltungsrates, halten gemeinsam rund 38 Prozent der Aktien. Beide haben SAP ihre Aktien bereits zugesagt.
SAF verfolgt mit seinen Lösungen den Denkansatz des sogenannten Demand Chain Management. Dieser sieht die Prozesskette als vom Kunden und dessen Kaufverhalten gesteuert und optimiert. Die Tägerwiler bieten drei Kernprodukte an - die SAF Engines ("SAF SuperStore", "SAF SuperWarehouse") automatisieren die Warennachschubplanung im Handel. "SAF SuperForecast" ermöglicht die prognosegestützte Planung und richtet sich an Unternehmen aller Branchen. Die SAF-Software soll den Warennachschub auf Basis präziser Vorhersagen der künftigen Nachfrage vollständig automatisieren und auf diese Weise geringere Bestände, verbesserte Produktverfügbarkeit und höhere Kundenzufriedenheit ermöglichen. SAF beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Die Firma hat Tochterunternehmen in den USA, der Slowakei und in Deutschland.



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