Projekt Kraken 03.07.2013, 15:36 Uhr

HP hilft SAP bei HANA

SAP hat mit In-Memory-Computing eine Revolution ins Rollen gebracht. Aber Walldorf braucht starke Hardware-Partner, um mit seiner HANA erfolgreich zu sein.
HP und SAP arbeiten gemeinsam an einer Hana-Entwicklungsplattform unter dem Codenamen "Project Kraken". Erste Frucht der gemeinsamen Anstrengungen ist ein Prototyp, der mit 16 Intel-Xeon-CPUs (Xeon E7, Ivy Bridge-EX) und 12 TByte Hauptspeicher ausgestattet ist. Intel habe den Xeon-E7 für datenintensive Arbeitslasten ausgelegt, wie sie im Supply Chain Management (SCM), Customer Relationship Management (CRM), beim Enterprise Resource Planning (ERP) und bei Big-Data-Analysen anfallen, schreibt HP in einer Pressemitteilung. Der Xeon-E7 passt deshalb gut zu Hana. Die X86-Prozessorarchitektur sei für den Risk-Bereich besonders gut geeignet, sagte Thomas Bethge, Senior Consultant bei HP Schweiz, zu CW. "Project Kraken" zielt daher auf den "Mission critical" Schweizer Markt. Bei 16 Sockeln/16 CPUs sei die Grenze noch nicht erreicht. Auch Systeme mit 32 CPUs und 24 TByte Memory seien konzeptuell ohne weiteres möglich. Eine solche Plattform könne nur Hewlett-Packard bieten, sagt Bethge.

SAP braucht starke Hardware-Partner

SAP hat mit seiner In-Memory-Plattform HANA eine kleine Revolution ins Rollen gebracht. Hana packt sämtliche relevanten Unternehensdaten zwecks superschneller Verarbeitung in den Arbeitsspeicher. Bei 12 TByte wären das, ein Kompressionsfaktor von 10x vorausgesetzt, 120 TByte nutzbarer Arbeitsspeicher (abzüglich HANA-Datenbank und OS). Und Hana hat für SAP strategische Bedeutung. Künftig soll - nach den ERP-Lösungen Business One und der Enterprise Suite - sämtliche SAP-Software auf Hana laufen. Aber SAP ist keine Hardware-Firma und bleibt daher auf starke Hardware-Partner wie HP oder Fujitsu angewiesen. Mit ihnen steigt und fällt der Markterfolg der Echtzeit-Plattform.

Windows? Ja, auch möglich...

SAP und HP blicken auf eine lange, gemeinsame Geschichte zurück, unterstreicht HP-Consultant Bethge. Für HANA sieht er gute Chancen auf dem Schweizer Markt. Denn mit den klassischen Enterprise Data Warehouses (EDW) könnten Kunden nicht alles machen, was sie wollten. Sie hätten daher die Wahl, ihr altes EDW einem Redesign zu unterziehen, oder aber auf Hana umsatteln. Viele Kunden hätten sich für Hana entschieden, meint Bethge. Bislang läuft die Plattform unter dem von SAP favorisierten Betriebssystem Suse Linux. Punkto Performance und Stabilität gebe es zwischen Linux und Windows keinen Unterschied mehr, sagt der HP-Consultant, und hat dabei den X86-Servermarkt im Auge. 12 TByte, 24 TByte oder noch mehr Arbeitsspeicher können jedoch von jedem 64-Bit-Betriebssystem adressiert werden. Denkbar wäre also auch, darauf lässt sich Bethge jedoch nicht festlegen, zum Beispiel Windows als Hana-OS einzusetzen. Auf dem Schweizer Markt verfügbar ist die Kraken-HP-SAP-Hana im Laufe des nächsten Jahres. Intel muss zuerst noch seinen Ivy Bridge-EX kommerziell freigeben.



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