07.05.2014, 02:33 Uhr

EMC virtualisiert SAP Hana

Die Echtzeit-Appliance Hana ist SAPs schnellstes Pferd im Stall. Unter vSphere 5.5 sinken die Kosten (Capex/Opex) signifikant, und die Verfügbarkeit steigt auf 99,9 Prozent, verspricht EMC.
VMware-CEO Patrick Gelsinger stellt die virtualisierte SAP Hana unter vSphere 5.5 vor.
VMware virtualisiert SAPs In-Memory-Appliance Hana auf vSphere 5.5. Das gaben beide Unternehmen am Dienstag auf der EMC World in Las Vegas bekannt. "Wir sind der erste und einzige zertifizierte HyperVisor für den kommerziellen Einsatz von SAP Hana", sagte Patrick Gelsinger, CEO von VMware.Insbesondere Kostenersparnisse sprechen für den Einsatz von Hana unter vSphere 5.5. Die Total Cost of Ownership und die Zeit, die für die Implementierung von Hana eingeplant werden müssen, sollen laut EMC um bis zu 80 Prozent sinken. Gelsinger sprach von Capex-Reduktionen um bis zu 70 Prozent und Opex-Einsparungen um bis zu 56 Prozent. Die Provisionierung eines neuen Hana-Knotens unter vSphere etwa sei eine einfache Copy/Clone-Operation. Gleichzeitig garantiert VMware auch bei Serverausfällen eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent - also nahezu Zero Downtime.

SAP relativiert Performane-Einbussen

SAP hatte seine Hana vor etwa drei Jahren auf den Markt gebracht. DIe Echtzeit-Appliance packt alle Daten in den Arbeitsspeicher und erreicht dadurch - je nach Einsatzszenario - Geschwindigkeitsvorteile zwischen 10x und 1000x. Mittlerweile über 3000 Referenzkunden weltweit belegen das eindrucksvoll. Hana zu virtualisieren, also ein zusätzliches Software-Management-Layer einzuziehen, ähnelt daher dem Versuch, einem Formel-1-Rennwagen Strassenbereifung aufzuziehen, um dann endlich Zigaretten einkaufen gehen zu können. vSphere könnte Hana ausbremsen. (SAP selbst relativiert Performance-Einbussen wenig: Die Geschwindigkeitsnachteile unter vSphere 5.5 lägen innerhalt der 12-prozentigen Toleranzspanne für die professionelle Nutzung, isolierte Use-Cases vorausgesetzt, sagte Jack MIller, SAPs SVP Platform Solutions, zu CW.) Ausserdem liegt die Kapazizäzsobergrenze für eine Virtuelle Maschine mit Hana zurzeit bei 1 TByte Daten und 32 Prozessoren. Für Big Data Analytics ist das viel zu wenig, für transaktionale Systeme wie CRM, ERP oder HR dagegen ausreichend. Der grosse Vorteil: Unter vSphere können Unternehmen SAPs Hana managen wie anderen Workload auch. Hana passt sich in die Daten-Infrastruktur des Unternehmens ein.

VMware: Hana automatisch managen

VMwares vMotion etwa migriert Hana-VMs zwischen Rechenzentren. Die Migration einer 512 GByte grossen virtualisierten Hana-Instanz soll in weniger als zehn Minuten über die Bühne gehen. VMware beruft sich dabei auf interne Benchmarks. Fällt der physikalische Server aus, wird Hana unter vSphere automatisch auf einem anderen intakten Server neu gestartet. Auch die Resourcen-Alloziierung - Computing, Storage, Netzwerk - übernimmt das Virtualisierungslayer. VMware-CEO Gelsinger führt pro Hana unter vSphere ein umfangreiches Partnernetzwerk ins Feld. Dazu zählen unter anderem Fujitsu, Netapp, Capgemini, Cisco, CSC, IBM, Dell, Intel und Hitachi. An einer Erweiterung der derzeitigen Datenobergrenze von 1 TByte (pro Hana-Instanz) arbeite man noch. Dann wäre eine Hana-VM auch für Big-Data-Anwendungsszenarien eine valable Option.



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