Basler Wega Informatik feiert 25 Jahre

Höhen, Tiefen und ein neues Produkt

CW: Welches waren die Höhen und Tiefen in der bisherigen Firmengeschichte?
Mohaupt: Wir haben ein paar schwierige Jahre erfolgreiche überstanden, wie beispielsweise das Platzen der Internetblase 2003, die Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 und das für die ganze schweizerische Wirtschaft problematische Jahr 2015 mit dem «Frankenschock». Schwierige Jahre bereiten natürlich immer auch schlaflose Nächte. Ich denke, man muss da einfach durch und dies als Chance wahrnehmen. Wir waren von Anfang bis heute immer ein Managementteam. Die Zusammenarbeit darin hilft unglaublich über Tiefpunkte hinweg: Mindestens eine/r sieht immer das Licht am Ende des Tunnels.
CW: Welche weiteren Highlights gab es in dieser Zeit?
Mohaupt: Während der letzten fünf Jahre haben wir die Firma erfolgreich umstrukturiert und das Management verjüngt. So führten wir beispielsweise Gruppen ein, die auf bestimmte Themen fokussiert sind. Dadurch konnten wir eine zweite Managementstufe einführen und haben auf diese Weise inzwischen drei relativ junge Gruppenleiter und ein neues Mitglied in der Geschäftsleitung. Dieses Jahr feierten wir zudem die Markteinführung unseres ersten Produktes «Argus / Dissolution». Mit der Software können Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung verschiedene Instrumente ansteuern sowie Labordaten verwalten, verarbeiten und Reportings erstellen.
CW: Welches waren für Sie drei besonders spannende Kundenprojekte?
Mohaupt: Hierzu zählt unser erstes Inhouse-Projekt für die UBS vor rund 20 Jahren. Wir waren bis dahin hauptsächlich als IT-Experten bei den Kunden vor Ort. Bei diesem Projekt haben wir damals den kompletten Life Cycle von der Anforderungsspezifikation bis zum Testen und der Inbetriebnahme durchgeführt. Spannend sind auch Beteiligungen an diversen extrem, grossen, über mehrere Jahre andauernden Programmen in internationalen und Kontinente übergreifenden Projektteams in der Pharmaindustrie. Schon allein das Finden einer Uhrzeit für regelmässige Sitzungen ist in solchen Projekten eine Herausforderung. Die Lenkung und Steuerung solcher Projekte ist eine wahre Meisterleistung und erfordert sowohl starke Führung als auch Empathie für die unterschiedlichsten Kulturen und Menschen, die das Ganze zum Erfolg bringen. Zu den Highlights zähle ich aber auch die Einführung unseres CRMs vor einigen Jahren: Darin konnten wir selbst erfahren, wie schwierig es als Kunde ist, gute Anforderungen aufzustellen, um daraus ein passendes Produkt auszuwählen (lacht).
CW: Wo liegen derzeit die grössten Herausforderungen Ihrer Kunden?
Mohaupt: Das erfolgreiche Jonglieren zwischen bestehenden, bewährten Prozessen auf der einen und den Möglichkeiten, die durch die Digitalisierung bestehen auf der anderen Seite. Die Pharmabranche steht zurzeit vor grossen Herausforderungen, die sich aus den Folgen der digitalen Transformation ergeben. Es ist sowohl für uns als auch für unsere Kunden schwer zu entscheiden, auf welches Pferd man setzen soll. Es zeichnet sich jedoch ab, dass zunehmender Kostendruck im Gesundheitswesen, eine exponentiell wachsende Datenmenge und -verfügbarkeit in Form von Big Data und Real World Data sowie völlig neuartige Behandlungsmethoden wie zum Beispiel Personalized Healthcare die Branche nachhaltig und grundlegend verändern werden.
CW: Wo sehen Sie noch Lücken im Portfolio? Wie reagieren Sie darauf?
Mohaupt: Ich kenne keinen Mitbewerber, der besser ist, als die Wega Informatik (lacht). Nein, im Ernst: Unser Pharma- und Life-Sciences-IT-Portfolio ist, wie bereits erwähnt, sehr umfangreich und vielschichtig. Es umfasst Services von der Lab- und Research-IT, Clin-Dev-IT, über Validierung und sogar die rein technologische Komponente, mit der wir auch Firmen ausserhalb der Life Sciences bedienen. Damit können wir im Prinzip den kompletten IT-Bedarf im Bereich Forschung und Entwicklung in der Pharma und den Life Sciences abdecken. Sollte jedoch ein spezielles Know-how bei unseren festangestellten Mitarbeitern nicht verfügbar sein, greifen wir auf unser enges Netzwerk an externen Projektmitarbeitern zurück. Sehr oft finden wir somit die Lösung für die Anfragen und Probleme unserer Kunden.
CW: Gibt es ein Thema, das bei IT-Entscheidern auf der Agenda stehen sollte, aber noch zu wenig beachtet wird?
Mohaupt: Ein Thema, das mir generell immer am Herzen liegt, ist die Förderung von Frauen im IT-Bereich. Durch diversifizierte Teams, nicht nur bezüglich des Frauenanteils, lassen sich enorm viele Fehler vermeiden und effizient Ziele erreichen.
CW: 2019 steht vor der Tür: Welche Ziele haben Sie sich für das kommende Jahr gesetzt?
Mohaupt: Ein Vorteil unserer Firma ist, dass wir nicht mit den herkömmlichen Mustern in die Zukunft schauen. Wir haben kein bestimmtes Finanzziel oder eine bestimmte Zahl an Mitarbeitern im Auge. Klar möchten wir wachsen, wer will (oder muss) das nicht? Wir werden den Bereich der neuen Technologien weiterhin ausbauen und unser Produktportfolio ausweiten. Auch freuen wir uns auf spannende Projekte zusammen mit bestehenden und neuen Kunden. Weiterhin wollen wir dabei unsere einzigartige Firmenkultur erhalten. Das ist uns bisher sehr gut gelungen und ich bin überzeugt, dass wir dies auch in Zukunft schaffen werden.
Über das Unternehmen
Wega Informatik
Der IT-Dienstleister Wega Informatik ist 1993 in Basel gegründet worden. Das Team startete mit sechs Personen. Heute zählt das Unternehmen rund 40 Mitarbeitende. Diese setzen massgeblich Projekte in den Life-Sciences (Biowissenschaften, Pharma, Chemie) um. Zu den Kunden zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben Konzerne wie Roche und Novartis aber auch mittelständische Unternehmen wie Solvias. Mit Manor oder den zentralen Informatikdiensten der Stadt Basel bedient Wega Informatik zudem auch Firmen und Organisationen weiterer Branchen.



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