Befragung von ICT-Berufsbildung Schweiz 24.03.2020, 10:02 Uhr

ICT-Lehrlinge mögen den Beruf

Eine Befragung von ICT-Berufsbildung Schweiz zeigt, dass 94% der Lehrbeginnerinnen und Lehrbeginner zufrieden mit dem gewählten Beruf sind. Wichtig für die Berufswahl waren Elternhaus und Schnupperlehre.
Vor allem die ICT-Lehrbeginner ist daran, das Hobby zum Beruf zu machen
(Quelle: ICT-Berufsbildung)
Im August 2019 haben über 2700 Personen eine ICT-Lehre angefangen. Dies sind über 100 mehr verglichen zum Vorjahr. In einer nationalen Befragung hat ICT-Berufsbildung Schweiz die angehenden Informatikerinnen und Informatiker, ICT-Fachleute sowie Mediamatikerinnen und Mediamatiker zu ihrem Berufswahlentscheid und der Lehrstellensuche befragt. Mit 1103 Antworten lag der Rücklauf bei 40 Prozent.
Fast die Hälfte der Befragten absolviert parallel zur Lehre die Berufsmaturität. Dies ist im Vergleich zur durchschnittlichen Berufsmaturitätsquote sehr hoch (16 Prozent über alle Berufe). Ein Drittel der Befragten macht die Lehre in der ICT-Branche. Dies stimmt damit überein, dass zwei Drittel aller ICT-Beschäftigten ausserhalb der ICT-Branche tätig sind.
Viele haben zudem Freude am künftigen Job. Denn 94 Prozent der ICT-Lehrbeginnerinnen und ICT-Lehrbeginner sind laut Umfrage zufrieden mit ihrer Berufswahl.

Familie und Schnupperlehren ausschlaggebend für Berufswahl

Der Familie kommt im Berufswahlprozess eine zentrale Rolle zu. Für fast 60 Prozent der Befragten war sie der entscheidende Faktor bei der Entscheidung. Zudem gaben rund 45 Prozent beider Geschlechter an, die Berufswahl sei durch eine Schnupperlehre entstanden.
Manche Einflussfaktoren der Berufswahl unterscheiden sich aber zwischen den Geschlechtern. Beispielsweise wurde das Internet insbesondere von den männlichen Befragten als ausschlaggebend erachtet. Rund die Hälfte der ICT-Lehrbeginner hatte den Beruf bereits vor Lehrbeginn zum Hobby, während dies nur bei einem Viertel der Lehrbeginnerinnen der Fall war. Bei Letzteren stehen Familie und Bekannte hoch in den Rängen sowie auch Berufsmessen und Informationsveranstaltungen. Ein Drittel der ICT-Lehrbeginner wollte den Beruf schon immer erlernen, während dies nur bei 18 Prozent der Lehrbeginnerinnen der Fall war.
Die grosse Mehrheit der Befragten wurde zudem bei der Lehrstellensuche von den Eltern unterstützt. Auch den Lehrpersonen kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. Mehr als 40 Prozent haben ihre Lehrstelle über eine Schnupperlehre erhalten.
Bei der Suche nach einer Ausbildungsstätte kommt den Schulabgängerinnen und Schulabgängern der Fachkräftemangel zu gute. Denn knapp die Hälfte der Befragten empfand die Lehrstellensuche als (eher) leicht. Im Bereich Mediamatik und Systemtechnik war die Lehrstellensuche tendenziell schwieriger als in den anderen ICT-Bereichen.

Tiefbleibender Frauenanteil

Die ICT bleibt eine Männerdomäne. Auch dies zeigt die Umfrage von ICT-Berufsbildung. Lediglich 13 Prozent der ICT-Lernenden im ersten Lehrjahr sind weiblich. Insbesondere in den Informatik-Lehrberufen (Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik) ist der Frauenanteil mit 7 bis 10 Prozent weiterhin sehr tief.
In der Mediamatik liegt dieser mit 32 Prozent deutlich höher, bei den ICT-Fachleuten sind es 14 Prozent.
Die Detailergebnisse der Befragung der ICT-Lehrbeginnerinnen und ICT-Lehrbeginner 2019 stehen auf der Seite von ICT-Berufsbildung als PDF-Datei zur Verfügung.



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