19.07.2007, 12:34 Uhr
Google muss Rede und Antwort stehen
Bezüglich ihres Aufkaufs der Werbeagentur Doubleclick wird Google vor dem US-Kongress Rede und Antwort zu den Datenschutzbedenken der Federal Trade Commission (FTC) stehen.
Im April 2007 gab Google bekannt, dass sie die Werbespezialistin Doubleclick für 3,1 Milliarden Dollar kaufen will. Dies löste eine Angstwelle unter den Datenschützern aus, welche die Privatsphäre von Anwendern mit der Übernahme in Gefahr sehen. Im September 2007 soll eine Anhörung vor dem US-Kongress stattfinden, in welcher die Führungskräfte beider Unternehmen beweisen müssen, dass die Übernahme der Suchmaschinenbetreiberin keine marktbeherrschende Stellung verleiht. Während Googles Haupteinnahmequelle die werbeunterstütze Suche ist, konzentriert sich Doubleclick auf Bilderwerbung im Web. Beide Unternehmen sammeln eine Unmenge an Konsumentendaten, die bei einem erfolgreichen Deal zusammengeführt würden. Laut FTC würde die Akquisition Google mächtige Vorteile im Suchmarkt bescheren und potenziellen Wettbewerb zerstören.
In aktuellen Marktzahlen hat Google in den USA weiter an Marktanteilen verloren und ist unter die 50-Prozent-Marke gerutscht. Laut einer Studie von Comscore verzeichnet die Suchmaschinenbetreiberin noch eine Marktpräsenz von 49,5 Prozent, gefolgt von Yahoo mit 25,1 Prozent und Microsoft mit 13,2 Prozent. Die Redmonder hingegen konnten um 2,9 Prozent zulegen. Analysten zufolge ist dies auf die Einführung des Live Search Clubs zurückzuführen. In Europa ist Google noch immer die unangefochtene Nummer eins mit Marktanteilen bis zu fast 90 Prozent.
Harald Schodl