14.09.2007, 12:43 Uhr
Google Maps verstösst gegen kanadischen Datenschutz
Laut der kanadischen Datenschutzbeauftragten Jennifer Stoddard verstösst das Street-View-Feature von Google Maps wahrscheinlich gegen gültiges kanadisches Recht.
Seit Mai 2007 erlaubt Google ihren Anwendern, sich virtuell auf beliebigen Stellen der Strassen mehrerer US-Städte zu platzieren, um die Umgebung in hochauflösender Rundumsicht zu betrachten. Die Tatsache, dass Passanten, die sich zufällig auf der Strasse aufhalten, während Google die Umgebung abfotografiert, Teil der Panoramaansichten werden, führt seit Einführung des Angebots zu Problemen.In einem offenen Brief an Google bemängelt die Datenschutzbeauftragte Stoddard, dass die Bilder zum grössten Teil ohne die Einwilligung oder das Wissen der abgebildeten Personen entstanden zu sein scheinen. Nach kanadischem Recht brauchen Unternehmen, die persönliche Informationen veröffentlichen, die ausdrückliche Zustimmung der betroffenen Menschen. Nach Stoddards Ansicht seien die Bilder auf Google Maps detailreich genug, um als persönliche Information anerkannt zu werden. Die Möglichkeit, sein Bild im Nachhinein aus Google Maps entfernen zu lassen, genüge nicht um die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu erfüllen. Nach geltendem US-Gesetz ist es hingegen erlaubt, im öffentlichen Raum uneingeschränkt zu fotografieren. Man richte sich lediglich nach den Gesetzen des Landes, in dem man operiere, reagiert eine Sprecherin von Google.Die Fotos für Street-View produziert Google gemeinsam mit dem kanadischen Unternehmen Immersive Media, das nach eigenen Angaben bereits begonnen hat einige Grossstädte in Kanada abzulichten und ebenfalls in die Kritik der Datenschutzbeauftragten geriet.