Microsoft Surface Pro 8 im Test

Display, Touch & Stylus

Bei einem Tablet darf vor allem ein Bauteil keine Schwächen aufweisen: Das Display. Glücklicherweise gibt sich das Surface Pro 8 hier keine Blösse. Der 13-Zoll-Bildschirm ist hell, hochauflösend und auf Wunsch sogar schnell. Standardmässig löst das Display mit 2880 mal 1920 Pixeln auf. Also etwa irgendwo zwischen QHD (2560 × 1440) und UHD (3840 × 2160) mit einem weniger weiten Seitenverhältnis. Das resultiert in einer angenehmen Pixeldichte von 267 PPI. Wer möchte, kann zudem die Bildwiederholrate des Displays von 60 Hz auf 120 Hz erhöhen. Das resultiert in einem flüssigeren Bild, auf Kosten von Akkulaufzeit. Bei einfachen Büroarbeiten lohnt sich die höhere Bildrate nicht wirklich, ebenso wenig für Filme und Serien, die sowieso in niedrigeren Bildraten aufgenommen werden. Höhere Bildraten sind in der Praxis vor allem für Gamer nützlich, was auf dem Surface Pro jedoch nicht prioritär sein wird. Aber: Schön flüssig ist die höhere Bildrate eben schon. Der Akku hält in unserem Test bei leichten Büroarbeiten ziemlich genau die angegebenen 16 Stunden durch. Bei rechnerisch intensiven Arbeiten, besonders über die GPU, schmilzt der Akku-Ladestand aber nur so dahin. Ähnlich wie das bei vergleichbaren Intel-Notebooks der Fall ist.
Der Slim Pen 2 wurde garantiert nicht von einer Lehrperson entwickelt
Quelle: Microsoft
Die Touch-Steuerung ist auf dem Surface Pro 8 so gut wie noch nie. Das hat aber weniger mit der Hardware zu tun, als mit dem Betriebssystem. Das Pro 8 wird mit Windows 11 ausgeliefert, das noch besser mit Touch funktioniert als Windows 10. Besonders im Einstellungs-Menü sind neu viel mehr der Optionen wirklich über die Touch-freundliche Oberfläche verfügbar. Etwas merkwürdig ist hier die Konstruktion des Tastatur-Folios. Dieses hängt in der angewinkelten Standardposition oben leicht über den Displayrand hinaus, was das Antippen der Steuerungsköpfe in der Taskleiste etwas fummlig macht. Nicht wirklich schlimm, aber auch unerwartet störend.
Fast bizarr ist hingegen das Design des Stylus. Der Surface Slim Pen 2 wurde klar dafür entwickelt, in die Ladenische zu passen, anstatt dafür in eine Hand zu passen. Aus ergonomischer Sicht ergibt es Sinn, dass Stifte entweder rund oder mehrkantig sind. Mindestens drei Kanten sollte ein Stift haben, damit er gut gehalten werden kann. Oder eben eine Kante mit einem runden Rest. Microsofts Surface Slim Pen 2 hat zwei lange Kanten, die von schmalen Rundungen verbunden werden. Die Rundungen sind dabei aber zu schmal, um richtig gehalten zu werden. So ist es praktisch unmöglich, den Stift korrekt in der Hand zu halten. Möglicherweise gibt es hier auch kulturelle Unterschiede mit der Stifthaltung in den USA, aber für Schweizer Verhältnisse ist der Microsoft-Stylus ungeeignet. Dass der Stift dann noch 139 Franken extra kostet, macht die Situation nicht besser. Und schon fast merkwürdiger ist der Fakt, dass Microsoft mit dem ursprünglichen Surface Pen bereits einen exzellenten Stylus hatte. Ein Redesign war aus Nutzersicht komplett unnötig.



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