Test: Topaz Labs Photo AI 1.0

Der Preis der Intelligenz

Wie erwähnt, gehört das Entrauschen von Bildern, die mit hohen ISO-Werten aufgenommen wurden, zu den wichtigsten Aufgaben – und so wird Photo AI zum ständigen Begleiter, weil immer neue Fotos hinzukommen. Wenn es hingegen darum geht, in einem Aufwasch alte Fotos zu optimieren, kann es sich lohnen, eine Lizenz mit jemandem zu teilen. Denn wenn die Aufgabe erst einmal erledigt ist, gibt es für Photo AI nicht mehr viel zu tun. Eine Lizenz kann auf zwei Arbeitsplätzen eingesetzt und muss bei einem Rechnerwechsel in der Anwendung deaktiviert werden.
Photo AI ist ausserdem nicht über alle Zweifel erhaben, was das Bildverständnis betrifft. So wurden HEIF-Fotos aus dem iPhone grundsätzlich viel zu dunkel und auf dem Kopf stehend wiedergegeben. Dasselbe gilt für einige RAW-Dateien, ebenfalls aus dem iPhone. Hier wird deutlich, dass Photo AI kein universeller RAF-Konverter oder eine klassische Bildverarbeitung ist, sondern ein hoch spezialisiertes Werkzeug.
Und dann ist da noch das Tempo. Zwar versteht sich Photo AI mit unzähligen Bild- und RAW-Formaten, doch im Vergleich zu anderen RAF-Konvertern wirkt die Handhabung nicht nur träge, sondern geradezu bleiern. Ein Berufsfotograf unter Zeitdruck wird während der Verarbeitung wohl aus der Haut fahren – ganz egal, wie gut die Ergebnisse ausfallen. Und er wird sich vielleicht die Frage stellen, ob er bei Capture One oder Lightroom nicht besser aufgehoben ist: Im direkten Vergleich scheint die Konkurrenz förmlich durch die Fotos zu fliegen.

Fazit

Photo AI bietet unglaubliche Ergebnisse bei einfachster Handhabung. Zwar gilt auch hier, dass die Resultate besser werden, wenn auch das Ausgangsmaterial etwas taugt – aber selbst Vorlagen mit bescheidener Qualität lassen sich eindrücklich auf Vordermann bringen. Die grösste Problemzone ist das Tempo, das die Arbeit mit dieser Software bei einem umfangreichen Job zur Gedulds- und Nervenprobe macht.

Testergebnis

Resultate, Handhabung, Oberfläche
Tempo, Probleme mit iPhone-Fotos

Details:  Ab 10.14 Mojave, mit Unterstützung für M-Prozessoren, ab Windows 10 (64 Bit)

Preis:  ca. 200 Franken

Infos: 



Das könnte Sie auch interessieren