07.07.2006, 11:59 Uhr

Chinesische Mauer durchbrochen

Forscher der Universität Cambridge haben Methoden entwickelt, mit denen es möglich ist, die digitalen Zensurmassnahmen Chinas auszutricksen.
Kern der Entdeckung ist, dass die chinesische Schutzmauer gegen unerwünschte Netzinhalte, der so genannte grosse Firewall, nicht aus Routern besteht, sondern aus separat arbeitenden Rechnern. Sie überwachen die einzelnen Webverbindungen und durchsuchen sie nach Schlüsselwörtern, sagt Forscher Richard Clayton. Ein verdächtiges Datenpaket werde dann aber nicht einfach geblockt. Vielmehr täusche man beiden Seiten der Verbindung vor, dass diese abgebrochen sei. Dazu benutze das chinesische Zensursystem Reset-Flags, die signalisieren, dass der angesprochene Port geschlossen ist. Um nun die Zensur zu umgehen, müsse man lediglich die Reset-Flags ignorieren. Gemäss Clayton reichen dazu simple Firewall-Regeln aus. Er räumt aber ein, dass China andere technische Zensurmassnahmen einsetzen könnte. Diese seien aber weitaus pflegebedürftiger und unflexibler.
Alina Huber



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