15.09.2010, 13:42 Uhr
Quasseln bis der Akku voll ist
Nano-Generatoren könnten künftig Strom aus Schallwellen erzeugen. Handy-Plaudertaschen würden so ihre Geräte-Akkus noch während des Gesprächs aufladen.
Menschen, die gerne und viel telefonieren, könnten mit ihrem Getratsche eines Tages den Akku ihres Handys laden. Das glauben zumindest koreanische Forscher. In der Zeitschrift "Advanced Materials" liefern sie einen Nachweis dafür, dass man mit Nanodrähten aus Zinkoxid unter Schalleinwirkung Strom erzeugen kann. Bis derartige piezoelektrische Nanogeneratoren jedoch praxistaugliche Stromstärken erreichen, dürften noch einige Jährchen ins Land ziehen.
In ihrem Versuch beschallten die Forscher die zwischen zwei Elektroden platzierten Nanodrähte mit einer Lautstärke von 100 Dezibel. Das entspricht in etwa dem Schallpegel einer Disko, was also deutlich lauter ist als die 60 bis 70 Dezibel einer normalen Unterhaltung. Ihr Generator lieferte eine elektrische Spannung von 50 Millivolt. Zwar sind zum Laden von Handys mehrere Volt erforderlich, die Wissenschaftler sehen den Effekt jedoch als Beweis für die grundsätzliche Funktionstauglichkeit des Systems und hoffen auf künftig bessere Effizienz.
Ob Schall wirklich die Energiequelle der Zukunft ist, wird von Experten angezweifelt. So könnte die Bewegungsenergie, die beim Herumtragen des Handys entsteht, weitaus mehr bringen. An der Ausnutzung dieser Piezoelektriktechnik forscht derzeit Nokia.
Redaktion