20.09.2010, 11:15 Uhr

Darum nerven Handy-User in Bus, Tram und Zug

Warum nervt es eigentlich so, wenn jemand im Bus oder Tram mobil telefoniert? US-Psychologen wollen eine Antwort darauf gefunden haben.
Das Telefonieren im Zug nervt viele Mitreisende. (Bild: SBB)
Im öffentlichen Verkehr, in Wartezimmern oder in Restaurants ernten Handy-Nutzer oft ärgerliche Blicke. Warum das unverhoffte Mithören eines Mobilfunkgesprächs so ablenkt, während normale Unterhaltungen kein Problem sind, haben nun Forscher der Cornell University in der Fachzeitschrift "Psychological Science" geklärt. Demnach kommt unser Gehirn nicht klar damit, nur einen Gesprächspart zu hören, so das Resümee der Wissenschaftler.
"Unterhalten sich im Hintergrund zwei Menschen miteinander, so hören wir unbewusst das ganze Gespräch, Zeile für Zeile, also sowohl Frage als auch Antwort", erklärt Studienleiterin Lauren Emberson. Da unser Gehirn den gesamten Diskussionsfluss registriert, kann es schon selbst vorhersagen, wie die jeweilige Reaktion auf eine Aussage sein wird. Das erleichtert uns, auszuschalten und die Sprechenden zu ignorieren. "Erst dadurch ist es uns möglich, an öffentlichen Plätzen mit vielen Menschen selbst zu kommunizieren", so die Forscherin.
Ganz anders bei Telefongesprächen. "Man hört nur, was die anwesende Person sagt, und dessen Reaktion auf die Hörpausen sind nicht vorhersagbar. Für unser Gehirn bedeutet das einen Alarmzustand", erklärt Emberson. Aus diesem Grund sei man automatisch viel aufmerksamer für das Gehörte und das Bewusstsein registriert es als Lärmbelästigung.
Redaktion



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