16.08.2010, 09:29 Uhr

Einfache Passwörter sind keine Passwörter

Die Chips auf heutigen Grafikkarten sind so rechenstark, dass simple Passwörter nutzlos werden.
Probieren geht über studieren: Moderne Grafikkarten können sechsstellige Passwörter durch reines Durchprobieren im Nu knacken.
Wer sicher gehen will, dass seine Daten geschützt bleiben, sollte spätestens jetzt dazu übergehen, komplizierte Passwörter zu verwenden, warnen Forscher. Vergleichsweise einfache Passwörter - mit sieben oder weniger Stellen - könnten bald mit der Rechenleistung moderner Grafikkarten ohne grossen Aufwand geknackt werden, berichtet die BBC.

Mindestens zwölf Stellen

Die leistungsfähigen Karten mit immer mehr Prozessoren würden wie separate Supercomputer funktionieren, so die Wissenschaftler. Sie empfehlen Passwörter mit mindestens zwölf Stellen. Ein Team von Forschern unter der Leitung von Richard Boyd vom Georgia Tech Research Institute wollte herausfinden, wie sich die rasante Entwicklung bei modernen Grafikkarten auf die Sicherheit von Passwörtern auswirken würde.
Viele der Karten würden hunderte von sogenannten Stream-Prozessoren verwenden, die beim Rendering parallel arbeiten. Wissenschaftler nutzen diese Hochleistungsgeräte bereits, um grosse Datenmengen aus Experimenten zu verarbeiten. Die Rechenleistung sei mit der eines viele Millionen teuren Supercomputers von vor zehn Jahren vergleichbar, so Boyd.

Hoffnungslos veraltet

Besonders gut würden sich die Prozessoren zum knacken von Codes eignen. Dabei versucht das System praktisch jede mögliche Kombination von Zeichen, bis das Passwort geknackt ist. Um längere Passwörter knacken zu können, brauche man schlicht mehr Zeit und Ressourcen. "Bereits jetzt können wir sagen, dass siebenstellige Passwörter hoffnungslos veraltet sind", so Boyd. "Nachdem die Rechenleistung der Grafikkarten jedes Jahr besser wird, steigt auch die Bedrohung ständig an."

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Redaktion



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