«GNU Taler» 18.09.2020, 09:16 Uhr

Berner Forscher entwickeln elektronisches Bezahlsystem

Ein Forschungsteam der Berner Fachhochschule hat eine neue Digitalwährung namens «GNU Taler» entwickelt. Dabei handelt es sich um ein quelloffenes System, das der Nationalbank künftig als Unterbau für einen E-Franken dienen könnte.
Zu Demonstrationszwecken können Studis der BFH an einem Snackautomaten mit der neuen E-Währung bezahlen
(Quelle: Berner Fachhochschule)
Forschende der Berner Fachhochschule (BFH) in Biel haben ein neues elektronisches Bezahlsystem entwickelt. Mithilfe der Kryptografie sei es so datenschutzfreundlich wie Bargeld, weise aber alle Vorteile des Online-Bezahlens auf, teilte die Fachhochschule am Donnerstag mit. 
Die Forschenden tauften das neu entwickelte e-Geld auf den Namen «GNU Taler». Taler steht dabei für «Taxable Anonymous Libre Electronic Reserves». Das Ziel des Forschungsteams ist es, das System für einen von der Zentralbank herauszugebenden e-Franken zu schaffen. Denn Konsumenten sehnten sich nach einem benutzerfreundlichen Online-Zahlungssystem, sind sie überzeugt. Und Händler würden auf einen kostengünstigeren Ersatz der derzeitigen kreditkartenbasierten Systeme hoffen.
Der «GNU Taler» soll laut Communiqué eins zu eins an Fiatwährungen wie den Franken gekoppelt sein. Ausserdem verschlinge das Bezahlsystem weniger Energie als beispielsweise die Kryptowährung Bitcoin. 

«Technik überzeugt»

Das Team baute das neue Bezahlsystem zu Demonstrationszwecken bereits in einen Snackautomaten der BFH ein. Sie entwickelten ebenfalls eine App, die es Studierenden und Mitarbeitenden erlaubt, e-Geld gegen physisches Bargeld zu tauschen. So können sie mit «GNU Talern» ihren Durst löschen und Hunger stillen. 
Thomas Moser, Mitglied des erweiterten Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB), machte sich bereits ein Bild: «Die SNB plant keinen e-Franken, aber ein System basierend auf der Technik von Taler überzeugt durchaus», sagte er gemäss der Mitteilung.



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