Interoperabilität 16.10.2018, 13:06 Uhr

IBM verbindet Clouds, KIs und Security

IBM will Unternehmen mit neuen Management-Lösungen beim Optimieren sowie Verwalten von Cloud-Infrastrukturen, KI-Applikationen und Security-Anwendungen helfen.
IBMs MultiCloud Manager soll Infrastrukturen von Amazon, Microsoft und Oracle verwalten können
(Quelle: IBM)
In Zukunft will IBM Applikationen integrieren statt die Kunden in die eigenen Services zu locken. Dafür positioniert sich Big Blue als System-Integrator für die drei aktuell grössten IT-Trends: Cloud, künstliche Intelligenz und Security. Das Unternehmen kündigt quasi eine Middleware an, die Technologien von Drittanbietern versammeln können sollen: MultiCloud Manager, AI OpenScale und Security Connect.

Cloud-Manager

Der MultiCloud Manager ist nach Angaben von IBM die branchenweit erste Lösung, die das automatisierte Managen von unterschiedlichen Cloud-Intrastrukturen erlaubt. Dabei ist das Produkt zwar für die IBM Cloud konzipiert, kann aber auch für lokale Systeme, Private Clouds und Ressourcen bei Amazon, Microsoft oder Red Hat eingesetzt werden. Die IBM-Entwicklung basiert auf der Container-Orchestrierungstechnologie Kubernetes, ist demnach auch kompatibel zu Oracles Cloud-Lösungen. Big Blue nennt den Wettbewerber in seiner Mitteilung aber nicht. Durch die Open-Source-Basis von Kubernetes dürften sich auch beliebige andere Public Clouds einbinden lassen.
Das Herzstück des MultiCloud Managers ist eine Bedienkonsole zum Verwalten von Kubernetes-Anwendungen. Ein hinterlegtes und adaptierbares Regelwerk soll sicherstellen, dass die Applikationen unter Einhaltung von firmenspezifischen Sicherheitsstandards und Vorgaben betrieben werden. Ferner können die Administratoren definieren, wie die Kubernetes-Applikationen abgesichert sind und was im Falle eines Sicherheitsverstosses geschehen soll.

KI-Manager

Die neue Anwendung für künstliche Intelligenz (KI) integriert die firmeneigene Watson-Technologie mit den KI-Lösungen anderer Anbieter. IBM nennt zum Beispiel Amazon SageMaker, Azure ML, Keras, Scikitlearn, Seldon, Spark ML und Tensorflow. Einerseits sollen die Unternehmen die KI-Applikationen frei auswählen können, andererseits auch die Betriebsart.
IBM verspricht, dass AI OpenScale neben der Wahlfreiheit auch tiefe Einblicke in die Logik hinter den einzelnen KI-Anwendungen bietet. Anwender sollen nachvollziehen können, wie eine Technologie zu einem Entscheid gekommen ist. Dafür werden unter anderem sämtliche Vorgänge protokolliert – und damit auditierbar. Die Eigenentwicklung IBM Neural Network Synthesis Engine (NeuNetS) soll den Aufbau von neuronalen Netzwerken selbständig leisten und automatisieren können.

Security-Manager

Beim Thema Security masst sich IBM nicht an, die verschiedenen Anbieter untereinander vernetzen zu wollen. Aufgrund der proprietären Technologien der Hersteller und der heterogenen Infrastrukturen bei den Anwenderunternehmen wäre das Vorhaben vermutlich auch zum Scheitern verurteilt. In einem typischen Betrieb sind 80 verschiedene Produkte von 40 Lieferanten in Betrieb, weiss Big Blue.
Hier setzt IBM auf einen Community-Ansatz: Security Connect soll eine Cloud-basierte Plattform sein, auf der Unternehmen selbst Informationen aus den bei ihnen installierten Security-Lösungen zusammenfassen können. Dabei werden gängige Protokolle und Standards wie STIX (Structured Threat Information eXpression) oder TAXII (Trusted Automated eXchange of Indicator Information) unterstützt. Weiter soll eine in die Plattform eingebaute künstliche Intelligenz (Watson for Cyber Security) soll beim Aufspüren von versteckten Sicherheitsrisiken helfen.



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