Praxis
08.12.2014, 10:59 Uhr
Web zu früh zum Sieger ausgerufen
Gewonnen hat man erst, wenn man am Ziel ist. Webtechnologien erhalten zur Zeit einen grossen Zuspruch. Doch die Geschichte sollte uns eins gelehrt haben ...
Im Wettrennen zwischen Webclients und Standalone gibt es keine Ziellinien. Es kann keinen Sieger geben. Rückblick:
Vor HTML5 wurde postuliert, dass Webclients sterben werden. Das Web hat seinen Zenit erreicht. Man sah nicht, dass JavaScript statt zu verschwinden, sich etablieren wird. Man sah nicht, dass Smart-Phones mit modernen Browsern kommen werden, die iE6 nicht kennen und schon von Anfang an modern sind. Dasselbe geschieht nun mit den Standalone-Clients: WPF, Swing und co gelten als altmodisch und nicht zeitgerecht. JavaFX nimmt kaum einer war. Aber: Es gibt immer noch Anwendungsfälle, wie:
Vor HTML5 wurde postuliert, dass Webclients sterben werden. Das Web hat seinen Zenit erreicht. Man sah nicht, dass JavaScript statt zu verschwinden, sich etablieren wird. Man sah nicht, dass Smart-Phones mit modernen Browsern kommen werden, die iE6 nicht kennen und schon von Anfang an modern sind. Dasselbe geschieht nun mit den Standalone-Clients: WPF, Swing und co gelten als altmodisch und nicht zeitgerecht. JavaFX nimmt kaum einer war. Aber: Es gibt immer noch Anwendungsfälle, wie:
- Resourcenhungrige Anwendungen, wie Video-Bearbeitung (z.B. 4K Videos schneiden) oder Kryptographie
- Hohe Interaktion und schnelle Antwortzeiten, wie Simulatoren oder Fachanwendungen und Entwicklungswerkzeuge
- Automatische Interaktion wie zeitgesteuerte Applikationen oder Applikationen, die auf ein Hardwaresignal reagieren (z.B. Fotoverwaltung springt an, sobald der USB-Stick angeschlossen wird)
- Interaktion zwischen Applikationen (z.B. Kunden von einer Applikation zur anderen drag and droppen)
- Medizinische Gerätesteuerungen, wie z.B. Augenlaser oder Ultraschall
- Kritische Gerätesteuerungen wie zum Beispiel jene von Atomkraftwerken oder die Satellitenüberwachung
Möglich mit HTML5 aber viel einfacher mit Standalone:
- Resourcenhungrige Anwendungen, wie Rendering von 3D-Szenen, Augmentet Reality und Photobestellung
- Anwendungen mit grossen Datenmengen, welche im UI Dargestellt werden müssen
- Verwendung lokaler Daten und Dienste wie speichern auf SD-Karte, Kalender und Adressbuch
- Tastaturnavigation
- Drang and Drop innerhalb derselben Applikation
- Performance Optimierungen
Mein Fazit: Es sollte uns bewusst sein, dass auch wenn das Web voll der Hammer ist, nicht jedes Problem ein Nagel ist. Somit sollten Entwickler und Berater sowohl in Web- als auch in Standalone-Technologien fit sein, um für den Kunden das richtige Framework auszuwählen und so die richtig Lösung zu bauen.