Schweizer Software-Branche wächst und leidet noch mehr unter Fachkräftemangel

Fachkräftemangel verschärft sich

Doch das prognostizierte Wachstum hat eine Kehrseite. Es verschärft den Fachkräftemangel noch mehr, denn die Software-Firmen wollen 5,7 Prozent mehr Personal einstellen. Das entspricht einer Steigerung um rund 3,6 Prozentpunkte. Die Fluktuationsrate bei den Mitarbeitenden in der Branche bleibt mit durchschnittlich 10,8 Prozent relativ stabil, nur 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Die SSIS widmet daher heuer auch das Fokusthema dem Fachkräftemangel, von dem die Software-Branche besonders betroffen ist. So benötigen Software-Unternehmen durchschnittlich 81 Tage, um eine offene Position zu besetzen – deutlich mehr als in anderen Branchen, wo die «Time-to-Fill» 50 Tage beträgt.
Dieser Schlüsselindikator im Kampf um Talente zeigt, dass die Software-Branche aufgrund des Fachkräftemangels ihr Wertschöpfungspotenzial nicht voll ausnutzen kann, wodurch auch die Digitalisierung in der Schweiz markant gebremst werden dürfte, heisst es in einer Mitteilung von Swico.

Fachkräfteaufbau verlangt nach kreativen Ideen

Die SSIS sucht auch nach Lösungen. Eine ist die Flexibilisierung der Arbeit. Diese hat denn auch einen besonderen Stellenwert für die Software-Unternehmen bei der Bindung von Mitarbeitenden. 70 Prozent geben an, in den letzten drei Jahren verstärkt flexible Arbeitsmodelle eingeführt zu haben. Auch die Möglichkeit von Teilzeitarbeit zur Anbindung von Mitarbeitenden, die vor der Pensionierung stehen, und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Beruf und Ausbildung werden sehr häufig genannt. Bemerkenswert ist, dass das Angebot von überdurchschnittlichen Lohnnebenleistungen (Fringe Benefits) beliebter und erfolgreicher sind als die Anhebung von Salären.
«Diese Ergebnisse decken sich mit unseren Erkenntnissen», hält Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico, fest. «Unser Bestreben nach Flexibilisierung der Arbeit wird damit erneut bestätigt. Der Innovationsstandort Schweiz wird unter anderem von unserer Fähigkeit für 'New Work' und angepassten Rahmenbedingungen abhängen», fügt sie an.



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