19.11.2009, 09:06 Uhr
IE 9 wird rasend schnell
An seiner Entwicklerkonferenz in Los Angeles hat Microsoft einen ersten Blick auf die nächste Browsergeneration gewährt. Das Surfbrett aus Redmond soll demnach einen regelrechten Raktenantrieb erhalten.

Möglich werde dies, indem Internet Explorer (IE) in Version 9 sehr direkt auf Hardware-Ressourcen im PC zugreife, wie Microsofts Windows-Chef Steven Sinofsky an der Professional Developers Conference bekannt gibt. Wie dies genau funktionieren soll, hat IE-Chefentwickler Dean Hachamovitch anschliessend ausgeführt. "IE greift direkt auf die Grafikkarte des PC zu. Dadurch werden sowohl Texte als auch Grafiken schneller aufbereitet", erklärt er. Konkret soll IE 9 die Grafikschnittstelle Direct2D von Microsoft ansprechen, statt wie bisher das GDI (Graphical Device Interface).
Das Vorhaben zeigt: Microsoft gibt sich wieder mehr Mühe mit IE. Denn nachdem die Firma den "Browser-Krieg" gegen Netscape gewonnen hatte, haben die Redmonder sich etwas auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Nur so konnten Konkurrenz-Webansichtsprogramme wie Firefox oder auch Safari, Opera und Google Chrome Fuss fassen.
Nun scheint Microsoft wieder mehr Entwicklungshirnschmalz in ihr Browser-Business zu stecken. Das ist auch nötig, will die Firma doch einen Teil ihres Geschäfts im Web betreiben, sei es mit Hilfe der eigenen Suchmaschine Bing, sei es mit einer Online-Ausgabe von Office. "IE soll ganz klar auch Windows verbessern", meint Hachamovitch.
In einer Demo hat Microsoft denn den aufgebohrten Webbrowser probegefahren. Als Beispiel zeigten die IE-Entwickler eine Kartenapplikation. Damit liess sich die Landkarte in Echtzeit bewegen und der Massstab vergrössern oder verkleinern. "Die Karte kann mit der Maus mithalten", frohlockt ein Grafikentwickler bei Microsoft.