NASA 17.02.2023, 14:28 Uhr

KI macht Raumschiffe künftig leichter

Eine hochspezialisierte Software entwirft extrem tragfähige Strukturelemente mit minimalem Gewicht.
Die von der KI entworfenen Strukturen sind laut NASA bis zu zwei Drittel leichter als klassisch entworfene Komponenten
(Quelle: NASA)
Die US-Weltraumagentur NASA hat ein die Evolution nachahmendes Simulationsprogramm entwickelt, um Strukturelemente für die Raumfahrt leichter zu machen. «Sie sehen etwas fremdartig und seltsam aus, aber sobald man sie in Funktion sieht, ergibt es wirklich Sinn», so Forschungsingenieur Ryan McClelland. Er hat im Goddard Space Flight Center der NASA Pionierarbeit bei der Entwicklung spezialisierter Einzelteile mit kommerziell verfügbarer Software auf der Basis von Künstlicher Intelligenz geleistet. So entstand eine Hardware, die der Forscher als «weiterentwickelte Strukturen» bezeichnet.

Prozess dauert nur zwei Stunden

Um diese Teile zu erstellen, beginnt ein CAD-Spezialist mit den Anforderungen der Mission und zeichnet die Oberflächen ein, mit denen das Teil mit einem anderen verbunden werden soll, sowie Befestigungselemente, den Platz für elektronische Einbauten und schliesslich die Lasten, die das Bauteil auffangen muss. Zudem muss er Anweisungen an das Programm geben, keine zu komplexe Struktur zu entwickeln, weil Platz für die Hände von Technikern für Montage und Justierung bleiben muss. Damit optische Sensoren nicht blockiert werden, kann der CAD-Spezialist bestimmte Bereiche zu Tabuzonen erklären.
Dann beginnt der Computer zu konstruieren und zu optimieren. Das dauert eigenen Angaben nach nicht länger als zwei Stunden. Die so entwickelten Strukturen liegen um bis zu zwei Drittel unter dem Gewicht klassisch konstruierter Komponenten, heisst es von der NASA. Sie können von metallverarbeitenden Betrieben auf der Basis der Daten, die der Computer liefert, hergestellt werden. «Nach spätestens einer Woche haben Sie das fertige Teil in der Hand. Das ist radikal schnell im Vergleich zu dem, wie wir es gewohnt sind zu arbeiten», sagt McClelland abschliessend.



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