29.05.2009, 09:44 Uhr

Bingen statt googeln

Microsoft hat eine überarbeitete Version seiner Suchmaschine Livesearch gezeigt. Der Webfahnder segelt unter der Bezeichnung Bing und attackiert den Suchkrösus Google.
Nach wochenlangen Spekulationen (Computerworld.ch berichtete) hat Microsoft die Search-Katze aus dem Sack gelassen. CEO Steve Ballmer hat an der Konferenz "D: All Things Digital" in Kalifornien den Nachfolger der etwas glücklosen hauseigenen Suchmaschine Livesearch gezeigt. Der Fahnder heisst Bing und soll dem Infonauten die Suche im Web vereinfachen.
Mit Bing sollen vor allem die Suchergebnisse besser aufbereitet und die Vorlieben des Anwenders berücksichtigt werden. So erscheint ein zusätzliches Navigationsmenü, die sogenannte "Explorer Pane". Diese gruppiert das Suchergebnis nach Unterkategorien. Sucht man beispielsweise nach "Nikon D70" so erscheinen Reiter mit Angeboten, Zubehör, Bildern und Beschreibungen der Kamera. Zudem lässt sich mit Bing nach verwandten Themen fahnden. Schliesslich merkt sich Bing vorausgegangene Suchabfragen. Laut Microsoft gibt der Durchschnittswebsucher zu 50 Prozent immer wieder die selben Begriffe ein.
Ein weiteres Feature, das es dem Anwender erleichtern soll, die Relevanz der Suchresultate besser zu beurteilen, ist eine Vorschaufunktion. Mit dieser wird eine Webseite in Textform präsentiert. Nach einem ersten Test unserer US-Schwesterpublikation "PC World" zu urteilen, ist dieses Feature allerdings noch umständlich. Vor allem dauert es viel zu lange, bis Bing eine Vorschau der entsprechenden Webseite erstellt hat.
Kann also Bing Google gefährlich werden? Bingen wir demnächst alle, statt zu googeln? Das Fazit des "PC World"-Testers ist diesbezüglich negativ. Seiner Meinung nach ist die Präsentation der Suchergebnisse nach wie vor bei Google intuitiver als bei Bing. Als Beispiel nennt er die Adresssuche. Gibt man bei Google eine Anschrift ein, wird einem an prominenter Stelle ein Kartenausschnitt präsentiert. Unter Bing ist das entsprechende Ergebnis unter dem Reiter "Maps" versteckt, erfordert also mehr Klicks als nötig.
Bing geht am 3. Juni 2009 an den Start. Derzeit lassen sich unter bing.com in einem Film die Features der Suchmaschine betrachten.



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