Wachsame Augen auf den Produktionsprozess

Aus Design-Thinking-Projekt entstanden

Visense ist aus einem gemeinsamen Design-Thinking-Projekt von Studenten aus den Fachrichtungen IT-Systems Engineering respektive Business Innovation des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und der Universität St. Gallen (HSG) in Zusammenarbeit mit der BMW Group hervorgegangen. Gegründet wurde das Start-up, das heute in Neuhausen am Rheinfall sowie in Potsdam domiziliert ist, 2020 durch den IT-System-Engineer Marvin Thiele (HPI) sowie Pia Spori und Christian Reich, die an der HSG das Masterstudium Business Innovation absolviert hatten. «Heute sind wir ein überschaubares Team von insgesamt fünf Leuten, wobei wir nach unserer Finanzierungsrunde zwei bis drei weitere Entwickler sowie eine Vertriebsaushilfe einstellen werden.»
Um Visense nutzen zu können, ist neben der Miet-Software auch ein spezielles Hardware-Kit erforderlich, das gekauft oder gemietet werden kann

Quelle: Visense
Finanziert wird das Start-up Visense hauptsächlich durch institutionelle und private Investoren. Monetarisiert wird seine Lösung über eine jährliche Abo-Gebühr für die Software, wobei für deren Nutzung auch die Hardware-Kits über das Start-up bezogen werden müssen. «Ebenfalls bieten wir zusätzlich Demo-Projekte respektive ein Mietmodell an, bei dem die Hardware gemietet werden kann, um unsere Lösung risikofrei und projektbasiert für ein paar Wochen zur Verbesserung einer Maschine zu nutzen.»
Visense will künftig noch stärker im Bereich der zusätzlichen Analyse durch Machine-Learning-Algorithmen werden, die sich derzeit noch in der Prototypen-Phase befinden. Reich weist jedoch darauf hin: «Machine Learning hört sich immer gut an – fraglich ist jedoch, ob es das auch in jedem Fall braucht.» Grundsätzlich sei Visense der Auffassung, dass seine Lösung auch ohne Machine Learning einen immensen Vorteil bei der Fehlerbehebung bei Industriemaschinen bringe.
Weiter sei vorgesehen, dass auf der Visense-Plattform weitere Module angeboten werden. «Dazu gehören beispielsweise Features zur Produktqualitätsüberwachung oder das Monitoring der Overall Equipment Effectiveness (OEE) von Maschinen», sagt er. Auch sei geplant, eine visuelle Fernüberwachung der Maschinen zu ermöglichen, um so den Shop Floor und den Office Floor besser zu verschmelzen, oder künstliche Intelligenz mit IoT-Lösungen zusammenzuführen, um weitere wertvolle Analysen zu ermöglichen. Im Fokus stehe jedoch weiterhin eine verbesserte Auswertung der observierbaren Maschinenfehler: «Denn wir sind der Überzeugung, dass der Einsatz von Kameras auf den Shop Floors nach und nach aufgrund der steigenden Automatisierung zunehmen wird.» Visense sehe dies als Chance, um sich als wichtigen Player in diesem Feld zu etablieren, das bisher nur marginal besetzt sei.
Zur Firma
Visense
ist ein Start-up, das aus einem Design-Thinking-Projekt des Hasso-Plattner-Instituts im deutschen Potsdam und der Universität St. Gallen in Zusammenarbeit mit der BMW Group hervorgegangen ist. Gegründet wurde es von Marvin Thiele, Christian Reich und Pia Spori. Visense hat sich auf die Fehlererkennung und analyse von Produktionsmaschinen in Produktionsstrassen insbesondere auf Basis von Videodaten spezialisiert. Zur Kundschaft gehören insbesondere führende Hersteller aus der Automobil-, Rohrleitungs- und Verpackungsbranche in der Schweiz und in Deutschland. www.visense.io



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