Versicherung Allianz warnt
14.01.2020, 07:56 Uhr

Hackerattacken weltweites Unternehmensrisiko Nummer eins

Gemäss einer Studie des Versicherers Allianz bedrohen Cyberangriffe und Datenklaus derzeit Unternehmen am meisten.
Gemäss einer Studie von Allianz sind Hacker das grösste Risiko für Firmen
(Quelle: Archiv CW)
Hackerangriffe und Datendiebstähle sind nach einer neuen Studie des Versicherungskonzerns Allianz für Unternehmen rund um den Globus zur grössten Bedrohung geworden. Im neuen «Risikobarometer» des Versicherers liegen Cyberattacken auf Platz eins der möglichen Bedrohungen.
Diese werden gefolgt von Betriebsunterbrechungen und «rechtlichen Veränderungen» - damit gemeint sind Handelskonflikte, Zölle, Sanktionen, Brexit und andere politische Risiken. Der Klimawandel rangiert auf Platz sieben der Geschäftsrisiken, in der häufig von Naturkatastrophen heimgesuchten Region Asien/Pazifik sogar schon auf Platz drei.

Höhere Beträge

Die für die Industrieversicherung zuständige Sparte AGCS befragte für die am Dienstag veröffentlichte Studie rund 2700 Fachleute für Unternehmensgefahren in mehr als 100 Ländern, externe und interne Führungskräfte, Risikomanager sowie Versicherungsmakler und -experten.
Bei den IT-Gefahren stellte AGCS-Manager Jens Krickhahn vor allem die Erpressung heraus. Die Cyberkriminellen verschlüsseln mit Hilfe von Schadsoftware («Ransomware») Firmenrechner und verlangen anschliessend Geld für die Entschlüsselung. Das Phänomen ist seit Jahren bekannt, doch verlangen die Angreifer laut Allianz immer höhere Summen. Nach Worten Krickhahns waren noch vor wenigen Jahren 10'000 bis 20'000 Euro übliche geforderte Beträge - inzwischen werden zweistellige Millionensummen verlangt. Im Schnitt koste ein schwerer Datendiebstahl die Unternehmen und ihre Versicherer heute 42 Millionen Euro, teilweise erreichten die Schäden dreistellige Millionensummen.

Klimawandel rückt ebenfalls in den Fokus

Vor einem Jahr teilten sich Cyberattacken im Risikobarometer noch mit Betriebsunterbrechungen den Spitzenplatz, inzwischen liegen die IT-Gefahren allein an erster Stelle.
Die Sorge vor «rechtlichen Veränderungen» wie Zöllen und Sanktionen nimmt in Zeiten des US-chinesischen Handelskonflikts ebenfalls zu, diese rückten binnen Jahresfrist in der Risiko-Rangliste vom vierten auf den dritten Platz vor. Auf den Plätzen vier, fünf und sechs: Naturkatastrophen, Marktentwicklungen und Feuer beziehungsweise Explosionen. Der Klimawandel an siebter Stelle gewinnt als Unternehmensrisiko ebenfalls an Bedeutung; vor einem Jahr war er noch auf Platz acht gewesen.



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