Cyberkriminalität 16.09.2022, 12:58 Uhr

Zürcher Polizei entschlüsselt gesperrte Firmen-Daten

Die Kantonspolizei Zürich hat bei einem Verhafteten mehrere «Private Keys» gefunden. Diese werden genutzt, um den Opfern von Lösegeld-Erpressungen zu erlauben, ihre Daten wiederherzustellen.
Die Ermittler der Zürcher Kantonspolizei haben mehrere «Private Keys» gefunden. Damit erhalten Unternehmen, die mit spezifischen Schadprogrammen angegriffen wurden, die Möglichkeit, ihre Daten wiederherzustellen
(Quelle: NMGZ/Archiv)
Die Cyberermittlerinnen und Cyberermittler der Kantonspolizei Zürich haben auf Datenträgern eines Verhafteten mehrere sogenannte «Private Keys» entdeckt. Mit diesen Schlüsseln können Unternehmen, die Opfer von Lösegeld-Erpressungen wurden, ihre Daten wiederherstellen.
Im Oktober 2021 führten Strafverfolgungsbehörden aus Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, der Ukraine, den USA und der Schweiz mit Unterstützung von Europol und Eurojust eine Aktion gegen eine weltweit tätige Gruppe von Cyberkriminellen durch, wie die Zürcher Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten.
Im Zuge dieser international koordinierten Aktion nahmen die basellandschaftlichen Strafverfolgungsbehörden einen Mann wegen des Verdachts auf Geldwäscherei und Datenbeschädigung fest. Die Zürcher Staatsanwaltschaft übernahm dieses Verfahren, der Verdächtige sitzt auch in einem Zürcher Gefängnis in Untersuchungshaft.
Die Zürcher Kapo-Cyberabteilung wertete gemäss Mitteilung in den vergangenen Monaten die anlässlich der Hausdurchsuchung im Kanton Basel-Landschaft sichergestellten Datenträger intensiv aus. Dabei stiess sie auf zahlreiche "Private Keys" von Ransomware-Angriffen.
Damit erhalten Unternehmen und Institutionen, die von Internetkriminellen mit den Schadprogrammen «LockerGoga» oder «MegaCortex» angegriffen wurden, die Möglichkeit, ihre Daten wiederherzustellen.
Der international tätigen Gruppe wird vorgeworfen, in den IT-Netzwerken von über 1800 Personen und Institutionen in 71 Ländern Daten verschlüsselt zu haben, um Lösegeld zu erpressen. Sie sollen dabei einen geschätzten Schaden von insgesamt mehreren 100 Millionen Franken verursacht haben.



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