Kriminalität 16.04.2023, 20:18 Uhr

Schweizer Opfer von Hacker-Angriffen arrangieren sich zu oft mit Kriminellen

Unternehmen verschweigen zu oft Hacker-Attacken und erschweren damit die Bekämpfung der Cyberkriminalität. Dies haben die Berner Strafverfolgungsbehörden festgestellt. Sie wollen deswegen mit Aufklärung erreichen, dass sich Opfer bei der Polizei melden.
Der «Ransomware and Extortion Report» zeigt eine Verzwanzigfachung der Belästigungen in Ransomware-Fällen
(Quelle: Archiv NMGZ)
Seit zwei Jahren hat die Berner Staatsanwaltschaft eine Gruppe, die sich der Cyberkriminalität widmet. Die Arbeit dieser Fachleute wird erschwert, weil viele Opfer von Cyber-Attacken das Problem "fälschlicherweise" "sehr verschwiegen lösen" wollten, wie die Staatsanwaltschaft in ihrem am Freitag veröffentlichten Tätigkeitsbericht 2022 festhält.

Betroffene Unternehmen und Verwaltungen würden sich oft mit einer "internen Schadensbegrenzung" begnügen und mit den Kriminellen einen Deal eingehen. Damit wollten sie erreichen, dass niemand von den Mängeln ihrer IT-Struktur erfahre und der Ruf der Firma keinen Schaden nehme.

Die Folge sei, dass die Strafverfolgungsbehörden oft zu lange oder ganz aussen vor gelassen würden, heisst es in dem Tätigkeitsbericht. Dies sei "kurzsichtig" und "selbstbezüglich". Eine Garantie vor weiteren Angriffen gebe es nicht. Auch gehe es darum, dass ganze Branchen geschützt werden könnten, damit nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch "essentieller Schaden", etwa im
Gesundheitssektor, verhindert werden könne.

Die Staatsanwaltschaft kündigt deswegen eine verstärkte Prävention an. Sie wolle über ihre Arbeit aufklären und zeigen, welche Regeln Opfer von Hackerangriffen zu befolgen hätten.




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