Ransomware 31.03.2021, 14:31 Uhr

Cyberkriminelle fordern immer mehr Lösegeld

Die Angriffe mit Ransomware steigen. Aber nicht nur das: Auch das geforderte und gezahlte Lösegeld nimmt zu. Dies ist eine von vielen Erkenntnissen einer Studie von Palo Alto Networks.
Ransomware nimmt zu, aber auch die Lösegeldforderungen. Durchschnittlich verlangten Cyberkriminelle im letzten Jahr 847'344 Dollar von ihren Opfern.
(Quelle: Digitalartist/Pixabay)
Ransomware ist eine ernsthafte Bedrohung für viele Unternehmen und Organisationen. Doch welche Trends sind derzeit rund um das Thema Erpressungssoftware zu beobachten? Das Unit 42 Threat Intelligence Team von Palo Alto Networks und das Crypsis Incident Response Team haben zusammengearbeitet, um die Ransomware-Bedrohungslandschaft im Jahr 2020 zu analysieren. Der daraus entstandene «Unit 42 Ransomware Threat Report» enthält Details zu den wichtigsten Ransomware-Varianten, durchschnittliche Ransomware-Zahlungen, Ransomware-Vorhersagen und umsetzbare nächste Schritte zur sofortigen Reduzierung des Ransomware-Risikos.

Lösegeldeinnahmen fast verdreifacht

So stellen die Security-Experten fest, dass das durchschnittlich gezahlte Lösegeld für Unternehmen stieg, und zwar von 115'123 Dollar im Jahr 2019 auf 312'493 Dollar im Jahr 2020. Dies entspricht einem Anstieg von 171 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus verdoppelte sich das höchste gezahlte Lösegeld von fünf Millionen US-Dollar (2019) auf zehn Millionen US-Dollar (2020).
In der Zwischenzeit werden die Cyberkriminellen immer gieriger. Von 2015 bis 2019 lag die höchste Ransomware-Forderung bei 15 Millionen US-Dollar, im Jahr 2020 stieg sie auf 30 Millionen US-Dollar. Durchschnittlich lagen die Lösegeldforderungen im vergangen Jahr bei 847'344 Dollar. Cyberkriminelle wissen also, dass sie mit Ransomware Geld verdienen können und werden mit ihren Forderungen immer dreister.

Organisationen im Gesundheitswesen im Fadenkreuz

Der Report zeigt darüber hinaus, dass die Cyberkriminellen es immer besser verstehen, auf aktuelle Ereignisse zu reagieren. So nutzen Ransomware-Betreiber die Covid-19-Pandemie, um besonders von dem Ereignis betroffene Organisationen auszuspionieren. So musste 2020 insbesondere das Gesundheitswesen dran glauben, das im Jahr 2020 am häufigsten Ziel von Ransomware war. Die Ransomware-Betreiber waren bei ihren Angriffen dreist und versuchten, so viel Geld wie möglich zu verdienen. Sie wussten, dass Organisationen im Gesundheitswesen ihren Betrieb aufrechterhalten mussten, um Covid-19-Patienten zu behandeln und Leben zu retten. Kliniken konnten es sich nicht leisten, auf ihre Systeme zu verzichten, und waren eher bereit, Lösegeld zu zahlen.
Aber auch andere Branchen wurden gerne als Opfer der Ransomware-Angreifer. Viele Unternehmen hatten das ganze Jahr über mit einer fragileren Finanzlage und mit zusätzlichen Herausforderungen zu kämpfen, etwa dem Fakt, dass Mitarbeiter nun von zu Hause aus arbeiten. Mit weniger Personal und Budgetkürzungen kann es schwieriger sein, das Bewusstsein für Cyberbedrohungen zu schärfen und Schutzmassnahmen für die Cybersicherheit zu implementieren.



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