Vernehmlassungsverfahren eröffnet 07.10.2020, 13:34 Uhr

Bundesrat will Cyber-Defence der Armee stärken

Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zu Änderungen von Militärgesetz und Armeeorganisation eröffnet. Insbesondere will er ein Kommando Cyber schaffen und die Milizbestände in diesem Bereich ausbauen.
Die Armee soll besser gegen Cyberangriffe geschützt werden
(Quelle: Jonas Kambli/VBS)
An seiner Sitzung vom 7. Oktober 2020 hat der Bundesrat die Vernehmlassung zu verschiedenen Änderungen von Militärgesetz, Armeeorganisation und weiteren rechtlichen Grundlagen eröffnet. Insbesondere will die Regierung ein Kommando Cyber schaffen und die Milizbestände in diesem Bereich ausbauen. Die Vernehmlassung dauert bis am 22. Januar 2021.
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Armee (WEA), die seit dem 1. Januar 2018 läuft und bis am 31. Dezember 2022 abgeschlossen wird, war vorgesehen, dass sich die Armee in die drei Bereiche Kommando Operationen, Kommando Ausbildung und den Unterstützungsbereich mit der Führungsunterstützungsbasis (FUB) und der Logistikbasis der Armee (LBA) gliedert. Mit Blick auf die aktuelle Bedrohungslage wolle der Bundesrat jedoch die FUB auf Anfang 2024 in ein Kommando Cyber weiterentwickeln, heisst es in einer Mitteilung. Dazu müsse die Armeeorganisation (AO) angepasst werden.
Das nun geplante Kommando Cyber soll künftig die militärischen Schlüsselfähigkeiten in den Bereichen Lagebild, Cyberabwehr, IKT-Leistungen, Führungsunterstützung, Kryptologie und elektronische Kriegführung bereitstellen.

Mehr als Verdoppelung der Cyber-Truppe

Ferner ist bei der Armee im Bereich Cyber vorgesehen, in den kommenden Jahren die Personalbestände auszubauen. Vorgesehen ist gemäss Communiqué, auf den 1. Januar 2022 ein Cyber-Bataillon und einen Cyber-Fachstab zu bilden und damit den Bestand in der Miliz von heute 206 auf 575 Angehörige der Armee zu erhöhen.
Um zudem die Ausbildungsqualität der Miliz-Cyberspezialistinnen und -spezialisten weiter zu erhöhen, werde die Ausbildung innerhalb der Armee mit einem Praktikum bei externen Partnern ergänzt, heisst es. Dadurch liessen sich die erlernten Fähigkeiten vertiefen, erweitern und anschliessend in die Armee zurückführen.



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