Malware «Shamoon» löscht Festplatte

Wenn der Windows-Rechner plötzlich nicht mehr bootet, könnte der Betroffene Opfer einer neuen Malware geworden sei. Der Virus ist gerade erst entdeckt worden und wird von Sicherheitsfirmen unterschiedlich benannt. So spricht Symantec von Shamoon, McAfee nennt die Malware Disttrack. In jedem Fall löscht der Bösewicht alle Dateien, die sich auf der Festplatte befinden. Danach stürzt der Rechner ab und lässt sich nicht mehr neu starten.
Die Vorgehensweise der Malware sei ungewöhnlich, meinen die Virenjäger. Heute würden Viren und Trojaner sich normalerweise sehr unauffällig verhalten, um sich ungestört fortzupflanzen und Systeme auszuspionieren. Eine solch rabiate Malware sei deshalb schon lange nicht mehr gesichtet worden. «Vor zehn Jahren war eine solche Vorgehensweise mit Brachialgewalt üblich», erinnert sich Symantec-Virenjäger Liam O Murchu.
Noch habe man keine genaue Kenntnis, wie sich Shamoon vermehrt. Er könne beispielsweise in Form einer Exe-Datei als Mail-Attachment verbreitet werden, mutmasst O Murchu.
Immerhin: Laut dem Symantec-Mann scheint derzeit der Aktionsradius der Malware beschränkt zu sein. Es könne sich daher um eine gezielte Attacke gegen Ölfirmen im Energie-Sektor handeln.