Mac-User werden ausspioniert

Sehr gezielte Angriffe

Marc-Etienne Léveillé von Eset hat die Spyware «CloudMensis» analysiert
Quelle: pd
Die begrenzte Verbreitung von CloudMensis lasse darauf schliessen, dass die Spyware als Teil einer gezielten Operation eingesetzt werde, heisst es in einer Mitteilung zur Spyware. Nach den Erkenntnissen der Eset-Forscher setzen die Betreiber dieser Malware-Familie folglich CloudMensis nur für ganz bestimmte und lukrative Ziele ein.
Die Ausnutzung von Schwachstellen zur Umgehung von macOS-Abwehrmechanismen zeigt darüber hinaus, dass die Malware-Betreiber aktiv versuchen, den Erfolg ihrer Spionageoperationen zu maximieren. Zwar wurden bei den Untersuchungen keine bisher nicht offengelegten Schwachstellen (Zero Days) gefunden, aber laut Eset liess sich die Ausnutzung bekannter «alter» Sicherheitslücken sehr wohl nachweisen. Eine davon ist die Schwachstelle CVE-2020-9934, die den Apple-eigenen Systemintegritätsschutz (SIP) aushebeln kann. Die Eset-Forscher empfehlen daher, einen Mac mit aktuellem Betriebssystem zu verwenden, um die Umgehung von Sicherheitsmassnahmen zu vermeiden.

Apple ist das Problem Spyware bekannt

Apple hat Ende November 2021 indirekt eingeräumt, dass Anwender ein Problem mit Spyware haben könnten. Diesen Schluss legt die Klage gegen das israelische Technologieunternehmen NSO Group nahe. Damit will Apple die Überwachung von und den gezielten Angriff auf die eigenen Anwender durch die Spionage-Software «Pegasus», das von der NSO Group betrieben wird, unterbinden.
Zudem haben kürzlich Apple-Entwickler in einer Vorschau auf die kommenden Betriebssysteme iOS 16, iPadOS 16 und macOS Ventura eine neue Sicherheitsfunktion namens Lockdown Mode vorgestellt (Computerworld berichtete). Diese beschränkt jene Funktionen, die regelmässig für die Ausführung von Schadcode und die Verbreitung von Malware genutzt wird.
«Es ist noch nicht ganz klar, wie CloudMensis ursprünglich verbreitet wurde und welche Ziele die Angreifer verfolgen», berichtet Eset-Forscher Marc-Etienne Léveillé, der CloudMensis analysiert hat. «Die allgemeine Qualität des Codes und die fehlende Verschleierung lassen darauf schliessen, dass die Autoren mit der Mac-Entwicklung weder sehr vertraut noch sehr fortgeschritten sind. Nichtsdestotrotz wurde viel Aufwand betrieben, um CloudMensis zu einem leistungsfähigen Spionage-Tool zu machen. Es stellt definitiv eine Bedrohung für potenzielle Ziele da», lautet daher das Urteil Léveillés.
Weitere technische Informationen zu CloudMensis finden sich im entsprechenden Blogpost auf WeLiveSecurity von Eset.


Das könnte Sie auch interessieren