Internationaler Wettbewerb 09.04.2018, 07:54 Uhr

Studenten messen sich in Cyber-Abwehr

An einem internationalen Wettbewerb für Cyber-Abwehr haben sich in Genf 20 Teams von Studentinnen und Studenten gemessen.
Die Gewinner des US-Teams «Black Knight»
(Quelle: pd)
Studenten und Studentinnen aus einem Dutzend Länder haben in Genf zwei Tage lang versucht, einen fiktiven Cyber-Angriff auf europäische Flughäfen abzuwehren. Unter den rund 20 Teams traten auch drei Schweizer Mannschaften an.
Die Simulation fand von Donnerstag bis Freitag statt und wurde bereits zum vierten Mal vom Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) organisiert. Die Aufgabe der Jungmannschaften bestand darin, im Rahmen des fiktiven Szenarios ihre Regierungen möglichst gut zu beraten.
Am besten gelang dies einem US-amerikanischen Team, Platz zwei und drei gingen an deutsche Gruppen. 2017 war ein Angriff auf Gesundheitsinfrastrukturen simuliert worden.
Die virtuellen Angriffe würden immer gravierender, sagte Chelsey Slack, die bei der Nato für Cyber-Verteidigung zuständig ist, vor den Wettkampf-Teilnehmenden. Immer häufiger stünden Regierungen hinter den Attacken - auch hinter jenen, die sich gegen das westliche Verteidigungsbündnis richteten.
Die Cyber-Verteidigung sei deshalb je länger je unverzichtbarer, um den Schutz und den Erfolg von NATO-Missionen zu gewährleisten, so Slack.

Verletzlicher Finanzplatz

Die Schweiz als Finanzplatz nimmt das Thema inzwischen ebenfalls ernst. Der Bundesrat hat deshalb jüngst auch die Absicht der Schweiz geäussert, Partnerstaat des Nato-Cyberzentrums im estnischen Tallin (Cooperative Cyber Defence Center of Excellence) zu werden. Darüber wird als nächstes das Parlament befinden müssen.
Bereits beschlossen hat das Parlament die Schaffung einer militärischen Cyberdefence-Organisation. Die geplante Einheit soll aus 100 bis 150 professionellen IT-Spezialisten bestehen. Daneben sollen die Cyber-Truppen nach dem Milizsystem funktionieren und 400 bis 600 Personen umfassen.
Die ersten dieser Milizsoldaten, zwischen 15 und 30 an der Zahl, sollen ihre Ausbildung im kommenden Sommer beginnen und sie 2019 abschliessen, wie ein Sprecher des Verteidigungsdepartements VBS am Freitag auf Anfrage sagte.

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1. Gebot: Planen Sie zuallererst das Sicherheitskonzept! Definieren Sie Ihren «Goldschatz» und den richtigen Umgang damit. Machen Sie sich die Stärken und Schwächen Ihres Teams und die des Gegners bewusst. Bedenken Sie die Chancen und Risiken eines Cyberkrieges. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Risiken reduzieren können. Erstellen Sie auf dieser Grundlage ein Sicherheitskonzept und ein passendes Kommunikationskonzept.



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