Kritische Infrastukturen 18.12.2020, 13:38 Uhr

EU will schärfere Sicherheitsregeln gegen Cyberattacken

Die EU will ein Netz von Sicherheitszentren errichten, um den Schutz kritischer Infrastrukturen zu verbessern.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson will den Cyberschutz bei kritischen Infrastrukturen erhöhen
(Quelle: EU-Parlament)
Krankenhäuser, Energienetzwerke und andere kritische Infrastrukturen in der EU sollen besser vor Cyberangriffen und Naturkatastrophen geschützt werden. Die EU-Kommission schlug vor, die geltenden Sicherheitsregeln für Netz- und Informationssysteme in der Union zu verschärfen. 
Kritische Infrastrukturen und Dienstleistungen müssten vor Cyberangriffen und Kriminellen, aber auch vor Naturkatastrophen sicher sein, hiess es. Zusätzlichen Schutz könne auch der Aufbau eines Netzes von Sicherheitszentren bieten. Dieses solle drohende Angriffe frühzeitig erkennen und bekämpfen. 
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell verwies bei der Vorstellung der Vorschläge auf den jüngsten Angriff auf das IT-System der Europäischen Arzneimittel-Behörde EMA. Bei ihm hatten unbekannte Hacker illegal Dokumente über den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer erbeutet.
«Unsere Krankenhäuser, Abwassersysteme oder Verkehrsinfrastruktur sind nur so stark wie ihre schwächsten Anbindungen», sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Sie betonte zudem, dass sich Störungen in einem Teil der EU auch auf wesentliche Dienstleistungen anderswo auswirken könnten. Allein 2019 gab es nach Angaben der EU-Kommission rund 450 sicherheitsrelevante Zwischenfälle bei kritischen Infrastrukturen.


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