Finanzmarktaufsicht 27.03.2018, 16:11 Uhr

Finma warnt vor Cyberrisiken

Die Cyberrisiken der Finanzbranche steigen. Nun warnt die Finanzmarktaufsicht vor den Gefahren.
(Quelle: 43091504)
Die Cyberangriffe sind in den Augen der Finanzmarktaufseher zum grössten operationelle Risiko für die Branche geworden. Dass die Banken ihre IT-Prozesse zunehmend auslagern, gefällt den Aufsehern gar nicht.
«Wir sind nicht gegen die Auslagerung von Geschäftsprozessen», sagte Mark Branson, Direktor der Finanzmarktaufsicht (Finma) vor Journalisten in Bern. Doch die Auslagerungen hätten angesichts der Cyberangriffe eine andere Dimension. Viele Banken würden ihre Prozesse an den gleichen Anbieter auslagern. Dies sei ein Klumpenrisiko, sagte Branson.
Die Finma wählte die Cyberkriminalität zu einem der Hauptthemen ihrer Jahresmedienkonferenz am Dienstag. Die Gefahren seien gross. Zwei Drittel der Hackerangriffe würden die Finanzbranche betreffen. Zwar würden ein Grossteil der Angriffe abgewehrt, aber «das beste Abwehrsystem ist nur so gut wie das schwächste Glied».
Die Finma appelliert an andere Institutionen, mehr in diesem Bereich zu tun. Sie selbst ist ihrem Ruf bereits gefolgt und hat entsprechendes Knowhow aufgebaut. Doch genügend getan sei damit nicht, betonten die Aufseher.
Die Finma plädiert auch für mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des öffentlichen Sektors und der Branche. «Gemeinsam erreichen wir mehr als jeder für sich», sagte Branson.
Andere Länder wie etwa Grossbritannien und die USA seien einen Schritt weiter und könnten beispielsweise Cyberkompetenz-Zentren oder systemweite Überwachungen sicherstellen.
Zugleich betonte Branson die Chancen der neuen Technologien. Die Finma wolle innovationsfreundlich, aber eben auch nicht blauäugig sein. «Digitalisierung und Finanzinnovation führen zu neuen Risiken oder zu alten Risiken in neuen Kleidern», sagte er. Ziel der Finma sei es letztlich, für gesunden Wettbewerb zu sorgen und die Integrität des Finanzplatzes zu schützen. Denn Innovation sei für die Finanzbranche zentral. Das sei lange nicht so gewesen. «Aber jetzt ist es existenziell».



Das könnte Sie auch interessieren