Apple will um Erlaubnis zum Anhören von Siri-Aufnahmen bitten

Apple durch Enthüllungen unter Druck

Apple geriet durch die Enthüllungen besonders unter Druck, weil der Konzern sich seit Jahren als Hüter der Privatsphäre seiner Nutzer gegen Konkurrenten wie Google oder Facebook profilieren will. Der Konzern verwies aber ursprünglich nur in einem Sicherheitsdokument darauf, dass auch «eine geringe Anzahl von Transkriptionen» für die Verbesserung des Dienstes eingesetzt werden könne. Nach dem Papier im Bereich für Entwickler musste man allerdings erst suchen - und die Nutzer wurden bei der Einrichtung von Siri bisher nicht explizit auf diese Möglichkeit hingewiesen.
Die fehlerhaften Aktivierungen, bei denen die Software glaubt, die Weckworte «Hey, Siri» gehört zu haben, sind dabei ein besonderes Problem. Denn dabei können Sätze und Unterhaltungen aufgezeichnet werden, die nicht an die Sprachassistentin gerichtet waren. Beim nachträglichen Anhören sollen die Mitarbeiter herausfinden, welche Worte oder Geräusche die versehentliche Aktivierung auslösten, um die Software entsprechend anzupassen. «Unser Team wird daran arbeiten, jede Aufnahme, die als unbeabsichtigter Auslöser von Siri erkannt wurde, zu löschen», versprach Apple nun.
«Siri verwendet eine zufällige Kennung - eine lange Folge an Buchstaben und Zahlen, die einem einzelnen Gerät zugeordnet sind - um Daten während der Verarbeitung zu verfolgen, anstatt diese über Apple-ID oder Telefonnummer mit der Identität zu verknüpfen», betonte der Konzern die Anonymität für die Nutzer.
Nach früheren Angaben von Apple wurde weniger als ein Prozent der Aufnahmen in meist nur wenige Sekunden langen Fragmenten von Menschen ausgewertet. Laut den Angaben in dem Sicherheitspapier für Entwickler konnten Mitschnitte bisher bis zu zwei Jahre lang für die Verbesserung des Dienstes verwendet werden, dabei wurde nach sechs Monaten eine Kopie ohne persönliche Informationen abgespeichert.
Die Ankündigung von Apple deckt sich weitgehend mit den Forderungen auch von deutschen Datenschützern, die unter anderem verlangen, dass die Nutzer explizit um eine Erlaubnis zur Auswertung von Mitschnitten durch Menschen gefragt werden müssten.



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