15.08.2008, 09:20 Uhr

Dämme gegen die Papierflut

Geschäftskorrespondenz findet nach wie vor oftmals auf Papier statt. Dokumentenscanner digitalisieren auch die Ausdrucke. Computerworld stellt Ihnen die interessantesten Scanner vor.
Ob im Büro oder unterwegs: Zusätzlich zum PC oder Notebook liegen auf dem Schreibtisch oder in der Aktentasche auch heute noch stapelweise Papierdokumente. Das muss nicht sein, so die Meinung der Hersteller von Dokumentenscannern. Der Markt bietet reine Desktopgeräte mit Einzügen für bis zu 200 Blatt, aber auch ultraportable Modelle, die neben das Notebook in jede Laptoptasche passen. Wer die Papierflut eindämmen will, kann Zettel also im Büro genau so wie im Flieger oder der Bahn problemlos digitalisieren.
Erfreulich: Alle Modelle in der Marktübersicht besitzen Scaneinheiten mit einer Auflösung von 600 dpi - mehr als genug für das Verarbeiten mit Texterkennungssoftware. Die Voll- oder Lightversionen der gängigen Programme liegen allen Produkten bei. Sie benötigen selbst für das Erkennen von Kleingedrucktem meist nicht mehr als 400 dpi. Weitere Gemeinsamkeit der Scanner ist die PDF-Ausgabe. Damit ist das Konvertieren per Software überflüssig. Benutzer sparen so Zeit und zusätzlichen Arbeitsaufwand. Mit mindestens 24-Bit Farbtiefe und 8-Bit bei Graustufen liefern alle Geräte qualitativ hochwertige Scans.

Flotte Büroscanner mit ADF

###BILD_21207_left###Die Mehrheit der Modelle in der Computerworld-Marktübersicht sind Standgeräte mit automatischem Dokumenteneinzug (ADF, Automatic Document Feeder). Die Produkte von Avision, Epson und Xerox lesen 100 Seiten im A3-Format stapelweise ein, der HP sogar 200 Blatt. Alle vier Produkte besitzen zusätzlich eine A3-Auflagefläche für gebundene Vorlagen wie Bücher. Sie benötigen allerdings auch viel Platz auf einem stabilen Tisch: Mit 70 x 55 Zentimetern Stellfläche und 37 Kilo Gewicht ist der Scanjet N9120 von HP das grösste und schwerste Gerät.
Canon und Kodak verarbeiten bis zu 50 A4-Vorlagen automatisch, der Einzug des ArtixScanDi 4020 von Microtek nimmt die doppelte Papiermenge auf. Der Microtek ist auch der einzige A4-Desktopscanner mit Flachbettauflage. Zum Einscannen von Büchern müssen Besitzer des Canon imageFormula DR-2010C und des i1220 von Kodak zuvor also Kopien anfertigen - unnütze Arbeit. Freilich benötigen diese Geräte - bei Stellflächen circa in A4-Grösse - keinen eigenen Tisch und lassen sich auch von einem Arbeitsplatz zum anderen tragen. Der Canon-Scanner sogar mit einer Hand, denn er wiegt nur 2,4 Kilo. Allein wegen der Dokumentenauflage beansprucht der Microtek mehr Platz, aber mit einer Stellfläche von 30 x 55 Zentimetern naturgemäss nur die Hälfte der A3-Konkurrenten.
###BILD_9310_left###Dank der Einzugsmechaniken sind die sieben Desktopscanner Highspeed-Arbeiter. Canon lässt sich mit 20 Seiten pro Minute am meisten Zeit, sein ADF mit 50 Blatt Fassungsvermögen muss nach 2:30 Minuten neu befüllt werden. Eine halbe Minute weniger braucht der Xerox, um einen Dokumentenstapel von 120 Seiten einzuscannen. Die Arbeitsgeschwindigkeiten der übrigen Modelle rangieren dazwischen, immerhin noch stattliche 50 Seiten pro Minute ziehen die A3-Scanner von Avision und HP ein.
Der Unterschied zwischen A3 und A4 schlägt sich im Preis nieder: Das Grossformat kostet 2000 Franken aufwärts, A4 ist ab 1200 Franken (Canon) zu haben. Jedoch verlangt zum Beispiel Kodak für seinen A4-Scanner auch fast 2200 Franken, gewährt allerdings als einziger Hersteller drei Jahre Vorortgarantie.

Mobilscanner für Geschäftsreisende

In einer anderen Liga als die Tischgeräte spielen Fujitsu und Iris. Sie sind mit acht und drei Seiten pro Minute langsamer. Der Einzug des Fujitsu fasst zudem nur zehn Blatt. Den Iris-Scanner müssen Anwender manuell mit Papier füttern. Der Flaschenhals beim Iris ist ausserdem die USB-1.1-Schnittstelle, der Fujitsu und alle sieben Desktopmodelle haben einen USB-2.0-Anschluss. Einen Netzwerkport besitzt allerdings kein Modell, sodass immer eine Scanner-Workstation als Arbeitsterminal erforderlich ist. Ein Multifunktionsgerät mit LAN-Anschluss ist in grossen Büroumgebungen die bessere Wahl.
Diese nimmt aber kein Mitarbeiter auf die Geschäftsreise mit. Dafür sind die beiden A4-Geräte von Fujitsu und Iris ideal: Mit rund 25 x 5 x 4 Zentimetern und 330 Gramm ist der Iris der kleinste und leichteste Dokumentenscanner in der Marktübersicht. Der Günstigste zudem: Mit circa 230 Franken ist der Iris nicht einmal halb so teuer wie der Fujitsu-Konkurrent.
Redaktion