Medizin 18.04.2024, 23:28 Uhr

Fitnessuhren und Smartphones könnten die MS-Behandlung verbessern

Daten von Fitnessuhren und Smartphones könnten die Behandlung von Multipler Sklerose verbessern. Sie liefern laut einer neuen Studie unter Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) ein gutes Bild über den Krankheitsverlauf.
Hand auflegen hilft, zumindest in diesem Fall
(Quelle: NMGZ / ze)
Bei Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose (MS) greift das Immunsystem die Nervenfasern an. Die Symptome und der Verlauf der Krankheit können von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von Müdigkeit über Sehstörungen bis hin zu Lähmungen.
Um eine geeignete Therapie zu wählen, sind Ärztinnen und Ärzte auf möglichst genaue Angaben zu den Beschwerden angewiesen. Diese erhalten sie in der Regel durch eine Befragung der Patientinnen und Patienten, die sich nicht immer genau an ihr Befinden in den vergangenen Wochen und Monaten erinnern können. Die so erhobenen Daten sind laut der ETH Zürich deshalb oft ungenau und unvollständig.
In ihrer Studie, die im Fachblatt "NPJ Digital Medicine" veröffentlicht wurde, zeigten die ETH-Forscherinnen und Forscher um Christian Holz und Gunnar Rätsch nun, dass Smartphones und Sportuhren solche Daten verlässlich liefern könnten. Sie demonstrierten es an 79 Personen mit und ohne MS, die für die Studie mit Fitnessuhren ausgerüstet worden waren.

Bessere Behandlung

Als besonders aussagekräftig erwiesen sich dabei Daten zur körperlichen Aktivität und zum Puls, wie die ETH schrieb: Je geringer die körperliche Aktivität und der Puls, desto stärker beeinträchtigt und müder waren die Studienteilnehmenden. "Ärztinnen und Ärzte würden davon profitieren, wenn sie Zugang hätten zu verlässlichen Langzeitmessungen der Gesundheitsparameter ihrer Patienten. Diese Daten zeigen ein genaues und umfassenden Bild vom Zustand der Patienten", sagte Erstautorin Shkurta Gashi in der Mitteilung.
Durch solche Daten könnte sich laut den Forschenden die Qualität der Behandlung verbessern. Zudem könnte damit die Wirksamkeit von Therapien überprüft werden. Um verlässliche Modelle für die automatische Datenauswertung zu entwickeln, seien allerdings weitere Studien notwendig.



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