Gemeinsames 5G-Entwicklungszentrum

5G beim Schweizer Bauer

Anlässlich der Lancierung des 5G Joint Innovation Center präsentieren die beiden Firmen mehrere Fallbeispiele, wie die nächste Mobilfunkgeneration genutzt werden kann. Das erste stammt aus der Schweizer Landwirtschaft, die ebenfalls den Einzug der Digitalisierung erlebt. «Smart Farming» wird in diesem Zusammengang immer häufiger eingesetzt und führt zu grossen Veränderungen in der Art und Weise, wie landwirtschaftliche Betriebe betrachtet und geführt werden.
Bei Agroscope in Tänikon im Kanton Thurgau werden beispielsweise im Zusammenhang mit dem neuen 5G-Netz Technologien erprobt, die den Bauern etwa zeigen, wie sie die Milchproduktion ihrer Kühe optimieren und deren Fressverhalten verfolgen können. Ziel ist es, bei einem optimalen Tierwohl möglichst gute Leistungen zu erzielen. In der Landwirtschaft soll damit Einzug halten, was bei Hobbysportlern mit Pulsmessgeräten und Schrittzählern zum Alltag gehört.
Weiter ermöglicht die 5G-Übertragung offenbar eine hochaufgelöste Datenübertragung in Echtzeit. Damit kann der Landwirt beispielsweise Kühe bei der Abkalbung direkt über eine hochauflösende Kamera beobachten. Er erspart sich somit unnötige Kontrollen im Stall und weiss doch jederzeit, wie es seinen Kühen geht.
Halsbandsensoren erfassen das rhythmische Wiederkauen und erkennen auf Grund des veränderten Bewegungsverhaltens der Tiere deren Brünstigkeit. Dies ist wichtig, da Hochleistungskühe sehr sensibel reagieren und öfters nicht mehr trächtig werden. Umso wichtiger ist es, den optimalen Zeitpunkt zur Besamung zu treffen. Zurzeit befindet sich diese Technologie noch in der Entwicklung und Praxiserprobung.
Die neuen Übertragungsmöglichkeiten von 5G erlauben es, solche Sensoren künftig ohne grossen Installationsaufwand in Betrieb zu nehmen und die Resultate direkt auf dem Smartphone abzulesen. Diese Technologie bietet das Potenzial, die Tierhaltung effizienter und artgerechter zu gestalten.
Auf dem Feld können die Daten einer Drohne über 5G-Antennen direkt in die Cloud zur Verarbeitung gesendet werden, so dass der Landwirt in Echtzeit die Resultate mitverfolgen kann. Mit den Drohnen kann zum Beispiel der Stickstoffgehalt der Pflanzen gemessen werden, um die Düngung präziser und ressourcenschonender auszuführen. Dank dieser neuen Technologie wissen die Bauern immer, wo und wieviel Dünger sie auf ihren Feldern einsetzen müssen.
Autonom fahrende Roboter stehen kurz vor dem Durchbruch in die Praxis. Die Firma Ecorobotix aus Yverdon verfügt beispielsweise schon über sehr gut entwickelte Prototypen und plant den Markteintritt. Die schnellen 5G-Übertragungstechnologien werden es künftig ermöglichen, nach Bilderaufnahme der Felder,  die Bilder sofort in die Cloud zu verlegen. Die Bauern können die Bilder sammeln und für Analysen bearbeiten.



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