Oberstes US-Gericht lässt Klage gegen Apple zu

Apple argumentiert mit erhöhtem Sicherheitsfaktor

Der Konzern hatte stets auch den Vorteil einer höheren Sicherheit für die Nutzer betont, wenn nur geprüfte Anwendungen auf die Geräte kommen können. Bei dem konkurrierenden Smartphone-System Android hat Google Play Store ein vergleichbares Niveau an Sicherheit - aber die Nutzer können Apps auch aus anderen Quellen laden. Bei manchen dieser anderen Download-Plattformen gibt es immer wieder Probleme mit Schadsoftware.
In Apples App Store - und auch auf anderen Download-Plattformen wie etwa Googles Play Store für Android-Geräte - ist es üblich, dass App-Anbieter 70 Prozent der Erlöse bekommen, während 30 Prozent beim Plattformbetreiber bleiben. Das gilt auch für Käufe innerhalb von Apps. Bei Software-Abos verlangt Apple ab dem zweiten Jahr 15 Prozent des Umsatzes.
Dieses Gebührenmodell wird bereits vom Musikstreaming-Marktführer Spotify angegriffen, der eine Wettbewerbs-Beschwerde bei der EU-Kommission einreichte. Spotify argumentiert, der Dienst habe einen Nachteil gegenüber dem Konkurrenz-Angebot Apple Music, weil er einen Teil seiner Erlöse bei Vertragsabschlüssen auf dem iPhone abgeben müsse, während Apple als Plattformbetreiber den gesamten Betrag bekomme.
Die Apple-Aktie schloss nach Bekanntgabe der Entscheidung des Obersten Gerichts mit einem Minus von fast sechs Prozent. Sollte im Hauptverfahren das heutige App-Store-Modell für wettbewerbswidrig erklärt werden, könnten Apple hohe Einnahmen entgehen und auch massive Rückzahlungen drohen.
In dem als «Illinois Brick» bekannten Fall, auf den Apple seine Forderung nach einer Abweisung der Klage stützte, ging es in den 70er Jahren um die Baubranche. Der Bundesstaat Illinois hatte Baustein-Hersteller wegen Preisabsprachen verklagt, durch er zuviel für staatliche Gebäude bezahlt hatte. Das Oberste Gericht wies die Klage damals jedoch ab, da die Bausteine von beauftragten Bauunternehmern, aber nicht vom Bundesstaat selbst bei den Herstellern erworben worden waren.



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