Warum zu viele Smartphone-Anwendungen schaden

Berechtigungen wieder entziehen

Man sollte also genau abwägen, welcher App man welchen Zugriff gewährt. Ganz ohne Berechtigungen gehe es natürlich nicht, sagt Funk - und nennt ein Beispiel: «Wenn ich eine App mit Fotofiltern habe, braucht die Zugriff auf meine Fotos.»
Es gibt aber einen wichtigen Unterschied zwischen Android und iPhone, was die Berechtigungen angeht: Während bei Android-Handys bei der Installation einer App nur alle Berechtigungen auf einen Schlag gewährt werden können oder die Installation alternativ abgebrochen werden muss, wird bei eine iPhone-Installation jede Berechtigung einzeln zur Autorisierung abgefragt.
Deshalb ist es bei Android umso wichtiger, nach der Installation einer neuen App noch einmal in die Einstellungen unter «Apps» und «App-Berechtigungen» zu gehen und dort zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Das geht beim iPhone natürlich auch, und zwar unter dem Menüpunkt «Datenschutz».

Entwickler umgehen Berechtigungssystem


Einige Android-Entwickler umgehen das Berechtigungssystem aber. In einer Studie fanden Forscher des International Computer Science Institute (ICSI) in Kalifornien heraus, dass viele Apps Daten sammeln, obwohl ihr Zugriff beschränkt wurde. «Beim Android Server haben Apps mehr Möglichkeit, auf Daten zuzugreifen, die auf dem Device liegen, als auf dem iPhone», sagt auch Vukcevic. Umsicht bei der App-Auswahl und -Installation ist also insbesondere bei Android-Geräten geboten. Und: Apps sollten aus einer vertrauenswürdigen Quelle wie dem Google Play Store kommen.
Nicht nur aus Sicherheitsgründen sollte man ab und zu aufzuräumen. Je mehr Apps man installiert, desto mehr Benachrichtigungen erhält man auf dem Home-Bildschirm. «Es blinkt und ploppt halt immer irgendetwas auf», sagt Stefanie Adam, die als Coach arbeitet. Sie rät, unnötige Apps primär nach Brauchbarkeit zu sortieren, Benachrichtigungen abzustellen und die App-Symbole auf dem Home-Bildschirm in Ordner zu gruppieren. Man sollte das Handy als Werkzeugkasten betrachten: Was nicht nützlich ist, kann weg.
«Eine regelmässige Inventur ist stark anzuraten», sagt auch Christian Funk. Er rät, fortlaufend alle Apps zu löschen, die man im letzten Monat nicht benutzt hat. Das geht so: Lange aufs App-Symbol drücken - und es dann bei Android nach oben auf den «Entfernen»-Buttons ziehen, beim iPhone auf das dann erscheinende «X» tippen.



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