Dell-World-2012 12.12.2012, 09:27 Uhr

Von Rudelbildung und Hoffnungsträgern

Dell World ist die wichtigste Kunden- und Partnerkonferenz für den amerikanischen Solution-Anbieter. Sie findet vom 11. bis 13. Dezember 2012 in Austin, Texas statt. Computerworld ist Ort.
Michael Dell an seiner Hausmesse in Austin, Texas
Die wichtigste Frage vorneweg, die Dell beantworten muss: Schafft das Unternehmen trotz eines miserablen zweiten und dritten Quartals 2012, in denen das einst starke Consumer Business-Geschäftszweig um über 30 Prozent einbrach, die Wende? Ihr CEO Michael Dell vertraut jedenfalls der neuen Strategie, die das Unternehmen in ein End-to-End-Solution-Anbieter transformieren soll. Wenn es sein muss auch mit neuen Akquirierungen. Der Reihe nach: Zum Aufgalopp von Dells wichtigster Kunden- und Partnerkonferenz, Dell World 2012 in Austin, Texas, waren Gründer und CEO Michael Dell, sowie die vier Sparten-Chefs Jeff Clarke (Enduser Computing Solution), Marius Hass (Enterprise), Suresh Vaswani (President Services) und John Swainson (Software) anwesend. Die «Panel»-Diskussion wurde von Steve Felice (ganz links im Bild), President und Chief Commercial Officer moderiert. Warum sich Dell zu einem Solution-Anbieter verändert, beantwortete der CEO damit, dass sich Dell den geänderten Anforderungen im Markt stellen muss: «Adressiert werden natürlich Themen wie Cloud, BYOD (Bring Your Own Device) oder Big Data. Dass man die drei Kernbereiche Hardware, Software und Services abdeckt, ist nur eine Grundvoraussetzung, denn das können auch andere. Wichtig ist uns vielmehr die nachhaltige Zufriedenheit mit unseren Kunden und Partnern. Genau aus diesem Grund haben wir uns breiter aufgestellt.» Und Dell weiter: «Eine gesunde Partnerschaft zeichnet sich dadurch aus, dass man für seine Kunden genau die richtige Lösung parat hat.» Desweiteren gab Ihr Chef die Parole aus, dass wenn nötig auch «weiterhin akquiriert» werde – falls nötig. «Die grosse Kunst es, ein Gespür dafür zu entwickeln, wohin sich der Markt entwickelt, um sich auch passend zu verstärken. Nur das verhindere massive Fehlinvestitionen, die ein Unternehmen nur weiter aufblähen würde», so Dell weiter, Lesen Sie auf der nächsten Seite: Windows 8 als Heilsbringer?

Windows 8 als Heilsbringer?

Einen massiven Schub verspricht sich Michael Dell von Windows 8. Was bleibt dem weltweit drittgrössten PC-Hersteller aber auch anderes übrig. Auf die oben erwähnten, geänderten Rahmenbedingungen, vor allem aber wohl auch um den Abwärtstrend in der Client-PC-Sparte abzufedern, reagiert das Unternehmen mit ultramobilen Windows-8- und Windows 8-RT-Tablets der neuen Latitude-10- und XPS-10-Familien. Daneben setzt Dell auch auf neue Windows-8-Geräte wie sie beim XPS 12 (Windows-8-Ultrabook mit Touchscreen), oder All-in-One-PCs – ebenfalls mit Touchscreen - sichtbar sind.  PC-Chef Jeff Clarke sieht hier, trotz der oben erwähnten schwachen Marktzahlen im dritten Quartal 2012, zukünftiges Wachstumspotenzial. An der Veranstaltung sprach er davon, dass etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung lediglich eine PC-Abdeckung von 25 Prozent hätten. Eine zweite Angriffsfläche für die gebeutelten PC-Sparte sieht Clarke in der kaufstarken Mittelschicht, die werde «in den nächsten 20 Jahren von 1,8 auf 4,7 Milliarden Menschen anwachsen.»  Bereits heute vorhandene Wachstumsmöglichkeiten will Dell mit Hilfe des erst kürzlich aufgekauften Unternehmen Wyse nutzen. Beim Spezialisten für Clients-PCs sowie den damit verbundenen Virtualisierung und/oder Cloud-Anbindungen, sieht Clarke kundenseitig ein «grosses Interesse». Lesen Sie auf der nächsten Seite: Service-Sparte ein Erfolg

Service-Sparte ein Erfolg

Ein Profiteur von den kundenseitig-gestellten Anforderungen ist bereits heute die Service-Sparte von Dell. Deren Cheff Suresh Vaswani sieht sich gut aufgestellt. Der Sparten-Umsatz beträgt 8 Milliarden US-Dollar in 2012. Als Gründe nenn der Service-Chef gestiegene Support-Leistung, die auf einer veränderten Infrastruktur fusst. Das Interesse ist dabei seht vielschichtig: «App-Support, Cloud- und Consulting-Services bis hin zu Security-Bedürfnissen stehen weit oben auf der Kundenliste», sagt Vaswani. In der Tat dürfte selbst ein schwächelnder PC-Markt der Service-Sparte wenig anhaben können. Vaswani verglich dabei das miteinander verflochtene Service- und PC-Geschäft mit einem Rasierapparat (PC) und Klinge (Services): Selbst wenn Sie nach einer gewissen Zeit nur die stumpfe Klinge austauschen wollen, werden Sie wiederum versuchen eine bessere, länger haltbare zu kaufen. Genau hierin liegt für den Servicebereich neuen sowie angepassten Verträgen ein gewisser Vorteil.



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