Entwicklung immersiver virtueller Welten 22.08.2022, 12:29 Uhr

Von Hardware bis Payment: Die wichtigsten 8 Komponenten des Metaverse

Einen besonderen Schub bekam das Thema «Metaverse», als Mark Zuckerberg im Oktober 2021 die Umfirmierung von Facebook zu Meta und die Entwicklung eines eigenen Metaverse bekannt gab. Diese Bereiche sind für die Entwicklung immersiver virtueller Welten entscheidend.
Die Entwicklung immersiver virtueller Welten schreitet voran. Doch damit ein «Metaverse» funktioniert, müssen gewisse Komponenten vorhanden sein
(Quelle: Shutterstock/PopTika)
Virtuelle 3D-Welten wie Decentraland, aber auch Sandbox oder Axie Infinity werden als «Metaversen» bezeichnet, ein Begriff, der bereits in den 1990er-Jahren vom Science-Fiction-Autor Neal Stephenson in seinem Roman «Snow Crash» geprägt wurde. In diesen virtuellen Welten können Menschen sogenannte Non-Fungible Tokens (NFTs) kaufen oder erschaffen, die Gegenständen, Land oder Immobilien entsprechen, und mit diesen Schätzen Geld verdienen.
Diese Bereiche sind für die Entwicklung immersiver virtueller Welten entscheidend:
  • 1. Hardware: Um immersive virtuelle Welten erzeugen und erleben zu können, braucht es die entsprechende Hardware. Dazu zählen Brillen für Virtual und Augmented Reality (VR/AR), haptische Handschuhe und Anzüge, 3D-Kameras und -Scanner, Tracker und Sensoren.

  • 2. Netzwerke: Hohe Bandbreiten, Echtzeitübertragung und stän­dige Verfügbarkeit sind auf Netzwerkseite Voraussetzungen, damit das Metaverse funktioniert. Laut Citi GPS sind für eine immersive Metaverse-Erfahrung Latenzen von weniger als 12 Millisekunden nötig.

  • 3. Rechenleistung: Damit im Metaverse realistische Umgebungsbedingungen und Interaktionen möglich sind, müssen physische Parameter wie Beleuchtung und Schwerkraft, Strukturen, Bewegungen und Nutzerinteraktionen in Echtzeit berechnet werden. Das erfordert neben enormer Rechenleistung den massiven Einsatz Künstlicher Intelligenz. Raja Koduri, Senior Vice President bei Intel, glaubt, dass dafür die Effizienz von Rechnersystemen um den Faktor 1000 verbessert werden muss.

  • 4. Plattformen: Die virtuellen Welten des Web 3 werden sich nicht nur technologisch von aktuellen Gaming- und Social-Plattformen unterscheiden, sondern auch strukturell und ökonomisch. Statt eines Anbieters wird es grosse Ökosysteme von Entwicklern und Produzenten geben, die den grössten Teil der Funktionen und Inhalte einer Plattform erstellen und auch den Grossteil der Ein­nahmen erzielen.

  • 5. Werkzeuge und Standards für den Datenaustausch: Um virtuelle Welten miteinander verbinden zu können, braucht es einheitliche Formate und Protokolle. Organisationen müssen deshalb Standards entwickeln, die einen Austausch von Informationen und Gegenständen zwischen den Metaversen ermöglichen.

  • 6. Zahlungssysteme: Digitale Zahlungsprozesse müssen den Umtausch von Fiatgeld wie Dollar oder Euro in Kryptogeld wie Bitcoin oder Ether erlauben, den Handel mit digitalen Währungen unterstützen und weitere Finanzdienstleistungen ermöglichen. Dabei sind Aspekte wie der Schutz vor Betrug und Manipulation, Nachvollziehbarkeit und Rechtskonformität zu beachten.

  • 7. Inhalte, Dienstleistungen und Vermögenswerte: Dieser Bereich umfasst alle von Nutzern kreierten Werte, sowie deren Verkauf, Speicherung oder Verwaltung. Plattformbetreiber und Gesetzgeber müssen für den Handel mit virtuellen Gütern faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellen und das Eigentum der Nutzer vor Diebstahl und Betrug schützen.

  • 8. Nutzerverhalten: Die zunehmende Verbreitung und Nutzung von Metaversen wird das Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen verändern. Diese Verhaltensweisen erscheinen zunächst als «Trends», werden aber eine dauerhafte globale gesellschaft­liche Bedeutung erlangen, wenn sich Milliarden von Menschen in virtuellen Räumen begegnen und austauschen.



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