Standort Zürich 28.06.2022, 06:55 Uhr

Google eröffnet Campus Europaallee

Google hat seinen zweiten Standort in der Limmatstadt eröffnet. Das Unternehmen informierte am Montag über die eigene Energieeffizienz, Swiss-Flüge-Infos in Google Maps und YouTube Made in Switzerland.
Der neue Campus Europaallee gleich beim Zürich HB
(Quelle: Google)
Am Montag, 27. Juni 2022 wurde der Campus Europaallee in Zürich offiziell eingeweiht. Der neue Schweizer Standort an der Europaallee 24 ist das grösste Entwicklungszentrum von Google ausserhalb der USA. Laut Google ist das der zweite Standort in der Limmatstadt, nach jenem auf dem Hürlimann-Areal.
Die Zahl der Mitarbeitenden ist mittlerweile auf 5000 angestiegen. «Wir sind sehr glücklich über diesen Standort. Die Schweiz und Google haben seit jeher einen Fokus auf Innovation. Mir ist es ein besonderes Anliegen, allen Menschen und Unternehmen in der Schweiz Zugang zu den besten Technologien sowie Aus- und Weiterbildungen für eine digitale Zukunft zu ermöglichen», freut sich Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz. Dies sei nur dank starker lokaler Partnerschaften mit Hochschulen, NGOs, Organisationen, Verlagen und Unternehmen möglich.
Nebst der Standortentwicklung wurde am Medienanlass in Zürich die globale Nachhaltigkeitsstrategie hervorgehoben. Die neuen Büroräumlichkeiten – wie auch der Schweizer Hauptsitz, der 2019 eröffnet wurde – liegen direkt neben dem Zürcher Hauptbahnhof. Nebst den städtischen Veloabstellplätzen stellt Google nach eigenen Angaben über 1500 Veloabstellplätze auf dem Campus Europaallee zur Verfügung – und keinen einzigen Auto-Parkplatz. Die Zoogler, wie Google seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zürich nennt, können so einfacher auf nachhaltiges Reisen setzen, wenn sie möchten.
Neu ist übrigens auch eine Webseite zu Google in der Schweiz. Diese findet sich via goo.gle/CH. Unten in der Bildergalerie haben wir ein paar Impressionen zum neuen Google-Standort zusammengetragen.

Bildergalerie
Impressionen aus dem Campus Europaallee in Zürich

CO2-frei bis 2030

Bis 2030 will Google seinen Energiebedarf nicht mehr nur, wie bisher, CO2-neutral, sondern komplett CO2-frei decken. Die von Google gemieteten Gebäude entsprächen den neusten Energie- und Isolationsstandards. Nachhaltiger Strom werde beim EWZ bezogen.

Energieeffizienz via Cloud

Google sieht viel Einsparungspotenzial in Cloud-basierter künstlicher Intelligenz. Im Bild Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz, sowie Urs Hölzle, Senior Vice President und Leiter für die globale technische Infrastruktur (v.l.)
Quelle: cma/NMGZ
Laut Google ist ein hauseigenes Rechenzentrum heute im Schnitt doppelt so energieeffizient wie ein durchschnittliches Unternehmensrechenzentrum. Durch eine direkte Kühlungsregelung in den Google-Rechenzentren sorge das KI-basierte Empfehlungssystem für konstante Energieeinsparungen von durchschnittlich 30 Prozent.
Google sieht viel Einsparungspotenzial in Cloud-basierter künstlicher Intelligenz. «Solch technologische Fortschritte werden uns bei Google ermöglichen, den betrieblichen Stromverbrauch mit kohlenstofffreien Energiequellen im selben regionalen Stromnetz zu decken, und das sieben Tage die Woche. Konkret bedeutet das: Jede Frage, die Google gestellt wird, jede E-Mail, die mit Gmail versendet wird, und jedes geschaute YouTube-Video kommt ganz ohne CO2-Emissionen aus», sagt Urs Hölzle, Senior Vice President und Leiter für die globale technische Infrastruktur.

Google Maps: Als Nächstes kommen Flüge

Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren vor Jahren die Ersten, die Google in den Navigationsdienst Maps einbanden. Seither kann man direkt in der App ÖV-Haltestellen in der Nähe finden oder Echtzeitinfos zum Bahn-, Tram- und Busverkehr erhalten. Später folgten E-Scooter und auch Schweizer Velowege wurden integriert. Die Entwicklung dafür fand in Zürich statt, hier wurde auch getestet.
In der Webversion werden nun auch Flüge angezeigt
Quelle: Screenshot/NMGZ
Das Nächste, was Maps-Nutzerinnen und -Nutzer in der Navi-App anschauen können, betrifft Flüge. 2021 hatte Google bei Google Flights einen CO2-Emissionenfilter eingeführt (Computerworld berichtete), offenbar soll etwas Ähnliches auch in Maps integriert werden. Die Swiss sei die erste Fluggesellschaft, mit der das Projekt durchgeführt werde, so Warnking. User sehen für eine Reise ihren CO2-Ausstoss, der auch je nach Flugzeugmodell variieren kann.
Bei Flügen der Swiss wird bereits angezeigt, welcher Flug weniger CO2-Emissionen verursacht
Quelle: Screenshot/NMGZ
Zumindest in der Webversion ist die Funktion (indirekt) bereits verfügbar, wenn Sie dort direkt auf den Link Google Flugsuche ansehen klicken. Sie werden dann auf die entsprechende Seite von Google Flights umgeleitet.

YouTube made in Switzerland

Die Zooglers arbeiten unter anderem an der Videoplattform YouTube mit; denn in Zürich befindet sich der grösste Sitz des YouTube-Entwicklungsteams – nebst dem Hauptsitz in Kalifornien. Die Videoplattform hat über 2 Milliarden monatlich eingeloggte Nutzerinnen und Nutzer, und jede Minute werden 500 Stunden Videomaterial auf die Plattform hochgeladen.
«Eine solche Plattform zu betreiben, bringt grosse Verantwortung mit sich. Dank Produkten wie Content ID oder YouTube Analytics können wir diesem Anspruch für User und Creators gerecht werden. Wir sind besonders stolz, dass die genannten Funktionen zu einem bedeutenden Teil in der Schweiz entwickelt und kontinuierlich verbessert werden» so Geoff van der Meer, Vice President Engineering in Zürich.
Das YouTube-Team in Zürich fokussiert hauptsächlich darauf, Creators Dienste wie das «Creator Studio» zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Arbeitsfläche können Creators ihr Video vor dem Hochladen bearbeiten. Bisher waren diverse Funktionen eher Desktop-basiert, in letzter Zeit habe man grosse Anstrengungen unternommen, um diese in die mobilen Apps zu integrieren (z.B. YouTube Studio).

Bildergalerie
Impressionen aus dem Campus Europaallee in Zürich

 



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