ICT Aktuell 06.02.2023, 07:58 Uhr

Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 06/2023

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Reaxin/Pixabay)
Paypal steigert Erlöse und Gewinn
Der Online-Bezahldienst Paypal ist zum Ende des Jahres 2022 tortz Inflationssorgen noch einmal kräftig gewachsen. Die Eroöse legten im vierten Quartal im Jahresvergleich um sieben Prozent zu und stiegen auf 7,4 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen mitteilt. Der Nettogewinn stieg sogar um 15 Prozent auf 921 Millionen Dollar, womit Paypal sogar die Analysten positiv überraschte. Auch die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr war für die Experten zufriedenstellend, die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um über fünf Prozent. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen gab Paypal auch den Rücktritt seines langjährigen Vorstandschefs Dan Schulman bekannt. Er wird den Vorstand von Paypal Ende des Jahres verlassen, soll aber weiter einen Sitz im Verwaltungsrat behalten. Wer Schulman im Amt als Vorstandschef ablösen wird ist noch nicht bekannt.
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Investcorp steigt bei Terraquantum ein
Der Investmentmanager Investcorp ist als Aktionär beim Schweizer Quantum as a Service (QaaS)-Unternehmen Terra Quantum eingestiegen. Die Beteiligung zeige, dass das Unternehmen bereit für Private-Equity-Investoren sei und sende ein Signal an den breiteren Markt für Quantentechnologie, lässt sich Terra Quantum CEO und Gründer Markus Pflitsch in einer Mitteilung zitieren. Investcorp sieht die Beteiligung als Teil einer grösseren Strategie, denn Terra Quantum sei für viele der wachstumsstarken Portfoliounternehmen des Investmentmanagers von grosser Bedeutung, wie Investcorps Head of Global Tech Gilbert Kamieniecky sagt. Die Terra Quantum Gruppe ist in drei Kernbereiche organisiert und bietet Kunden «Quantum Algorithms- , Quantum Computing- und Quantum Security as a Service» an.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 9. Februar 2023

Swisscom mit leicht weniger Umsatz und Betriebsgewinn im 2022
Swisscom hat im vergangenen Jahr etwas weniger umgesetzt und verdient. Der Umsatz sank um 0,6 Prozent auf 11,11 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) fiel um 1,6 Prozent auf 4,41 Milliarden Franken, wie Swisscom am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich erzielte die Swisscom ein Nettoergebnis von 1,60 Milliarden Franken. Das ist ein Rückgang von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grund für den deutlichen Rückgang sind eine ganze Reihe von Sondereffekten. Im Vorjahr hatten Aufwertungen aus einer Glasfaserkooperation von Fastweb und der Verkauf einer Beteiligung in Belgien für einen Einmalgewinn von 207 Millionen Franken gesorgt, was damals den Gewinn um 20 Prozent nach oben getrieben hatte. Auf der anderen Seite hat Swisscom im Jahr 2022 Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 157 Millionen Franken gebildet. Darunter ist eine Busse der Eidgenössischen Wettbewerbskommission Weko von knapp 72 Millionen Franken. Ohne die Sondereffekte wären Betriebs- und Reingewinn gestiegen, hiess es.  Mit den Zahlen hat Swisscom die eigenen Ziele erfüllt. Die Aktionäre sollen wie in den letzten Jahren eine Dividende von 22 Franken pro Aktie erhalten. Für das laufende Jahr peilt Swisscom einen Umsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden Franken und einen EBITDA von 4,6 bis 4,7 Milliarden Franken an. Die Investitionen sollen sich auf rund 2,3 Milliarden Franken belaufen. Wenn diese Ziele erreicht werden, will der «blaue Riese» wieder eine Dividende von 22 Franken pro Aktie bezahlen.
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Graubündner Kantonalbank entscheidet sich für BSI
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) setzt für die toolseitige Unterstützung des neustrukturierten Kontakt- und Servicecenters auf den Softwarehersteller BSI. Die BSI Customer Suite als Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung bilde zukünftig die Prozesse des Kontakt- und Servicecenters ab, heisst es in einer Mitteilung. Nach einem Proof of Concept im März 2022 hat sich demnach die GKB für eine Zusammenarbeit mit BSI entschieden. Die Bank hat eigeinen Angaben zufolge ein branchenspezifisches Contact-Center-Produkt gesucht, mit dem sie Kundenanfragen beantworten, dokumentieren und nachvollziehen kann. Die Lösung soll die Kundenhistorie für alle Mitarbeitenden sichtbar machen, etwa auch für Kundenberaterinnen und Marketingspezialisten. Eine weitere Anforderung gemäss der Bank mit Hauptsitz in Chur ist, dass das Tool ein effizientes Routing der Kundenanfragen zu den verschiedenen Teams des Kontakt- und Servicecenters ermöglicht. Die Lösung muss mehrere Kommunikationskanäle wie E-Mail, Kontaktmöglichkeiten im Online-Banking und Telefonie bündeln, um eingehende Anliegen direkt in der Contact-Center-Lösung bearbeiten zu können. BSI habe im Laufe des Auswahlprozesses gezeigt, dass sie mit der BSI Customer Suite nicht nur die passende Branchenlösung, sondern auch die richtigen Spezialisten und Partner für eine reibungslose Produkteinführung mitbringe, hebt das Communiqué hervor. «BSI liefert nicht nur eine Lösung, die unseren Bedarf optimal abdeckt. Auch die Branchenkompetenz und Erfahrung des Teams haben uns überzeugt», erläutert Pawel Pilarski, Leiter Banking Services & Operations bei der GKB, die Entscheidung für die BSI Customer Suite. Mitte September fiel der Startschuss zur Umsetzung des Projekts. Der Softwarehersteller stellt dazu die BSI Customer Suite im SaaS-Modell bereit. Die Lösung wird rund 60 Prozesse des Kontakt- und Servicecenters abbilden. Mitarbeitende werden damit unter anderem Anfragen zum E-Banking, zur Kontoeröffnung und zu Adressänderungen bearbeiten. Für die Umsetzung des Projektes spielt auch die Produktschnittstelle der BSI Customer Suite zum Kernbankensystem Finnova eine wichtige Rolle. Diese Schnittstelle sei das Ergebnis der Partnerschaft zwischen BSI und Finnova, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen. Darüber rufe die BSI Customer Suite Informationen ab und übertrage sie ins Customer-Relationship-Management-System (CRM-System), das Mitarbeitenden der GKB eine 360°-Sicht auf die Kundinnen und Kunden biete.
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Mittwoch, 8. Februar 2023

Virtuelle Behördenschalter im Glarnerland ab 2024
Der Kanton Glarus setzt auf E-Government und führt ab 2024 ein digitales Behördenportal ein. Dieses soll als elektronische Eingangspforte Zugang zu Dienstleistungen des Kantons und der Gemeinden geben. Bei der Technologie habe sich der Regierungsrat für ein System entschieden, das sich bereits in anderen Kantonen bewährt habe, teilte die Glarner Staatskanzlei am Dienstag mit. Das iGovPortal wird bereits von acht Kantonen genutzt, darunter St. Gallen, Graubünden, Luzern und das Wallis. Glarus tritt nun dem Trägerverein bei, was ihn zur Nutzung dieser interkantonalen E-Government-Plattform berechtigt. Dafür zahlt der Kanton eine einmalige Beitrittsgebühr von 150'000 Franken und einen jährlichen Mitgliederbeitrag von 20'000 Franken. Das digitale Behördenportal soll den Gang in die Verwaltungen für amtliche Geschäfte weitgehend ersetzen. Auf einfachem Weg sollen etwa Baugesuche oder Gesuche um individuelle Prämienverbilligung digital möglich sein. Damit das Behördenportal umgesetzt werden kann, müssen technische Voraussetzungen auf verschiedenen Ebenen erfüllt sein. Nebst dem eigentlichen Portal sind Basisdienste notwendig wie eine sichere elektronische Identität (E-ID), digitale Signaturen, ein Login oder ein digitales Bezahlsystem. Zudem werden die konkreten Dienstleistungen von jedem Kanton nach seinen Verfahren und Fachanwendungen ausgearbeitet. Die Umsetzung von Basisdiensten und die Integration von Dienstleistungen verursachen weitere Kosten von etwa einer Million Franken. Der Kanton budgetierte diese Gelder bereits im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie.
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Dell Technologies aktualisiert sein Partnerprogramm
Mit Anpassungen in seinem Partnerprogramm will das Unternehmen seinen Partnern dabei helfen, ihr Geschäft mit Apex-Services auszubauen und zusätzliche Märkte zu erschliessen. Um die Zusammenarbeit mit dem Channel zu optimieren, gibt es zum Start des neuen Geschäftsjahres mehrere Anpassungen und Erweiterungen, die laut Dell vor allem die Apex-Services betreffen. So werden beispielsweise alle Incentive-fähigen Apex-Angebote in der einheitlichen Produktkategorie Apex+ zusammengefasst. Mit der neu eingeführten Apex-Kompetenz sollen Partner laut Dell in Zukunft ihr Know-how mit dem Portfolio besser nachweisen können. Ausserdem sollen sie mehr Freiheit bei der Einführung der Apex-Lösungen erhalten, um unter anderem die eigenen Value-added Services zu integrieren. Ebenfalls neu sind die von Dell eingeführten drei Persona-basierten Trainingspfade «Foundation» für den Karrierestart, «Develop», laut Unternehmen für das Eintauchen in die Dell-Welt und «Technical» zum Erwerb weiterführender Fähigkeiten. Mit neuen vorkonfigurierten Server- und Storage-Bundles will Dell ausserdem die Bestellabwicklung beschleunigen und so den Beschaffungsprozess für seine Partner weiter vereinfachen. Schlussendlich soll ein neuer Rebate die Vermarktung der Asset Recovery Services attraktiver machen und die Partner dabei unterstützen, alte Client- und Server-Produkte beliebiger Hersteller sicher und umweltschonend ausser Dienst zu stellen.
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Zoom reduziert die Mitarbeiterzahl um 15 Prozent
Der Videokonferenz-Dienst zum hat einen grossen Stellenabbau angekündigt. Rund 1300 Mitarbeitende, was gut 15 Prozent der Angestellten entspricht, muss das Unternehmen verlassen. Das sagt Vorstandschef Eric Yuan. Auch das Top-Management muss kürzertreten. Hier werden unter anderem die Boni gestrichen und das Gehalt von Yuan wird für das kommende Geschäftsjahr um 98 Prozent gesenkt. Zoom hatte während der Corona-Pandemie stark von Homeoffice-Trend profitiert und mit einer überdimensionalen Einstellungsoffensive darauf reagiert. Seit dem Ende der Pandemie tut sich die Firma aber schwer, deshalb jetzt der Jobabbau.
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Dienstag, 7. Februar 2023

IT-Dienstleister Bechtle wächst weiter kräftig
Der IT-Dienstleister Bechtle ist auch dank eines starken Schlussquartals im vergangenen Jahr weiter kräftig gewachsen. Der Umsatz kletterte 2022 um mehr als 13 Prozent auf über 6 Milliarden Euro, wie der MDax -Konzern am Dienstag in Neckarsulm mitteilte. Das vierte Quartal sei das erfolgreichste der Unternehmensgeschichte gewesen, hiess es. Das Vorsteuerergebnis stieg im Gesamtjahr um über 9 Prozent auf rund 350 Millionen Euro, die entsprechende Marge ging damit von 6,0 Prozent auf 5,8 Prozent zurück. Im vierten Quartal gelang es Bechtle, den hohen Lagerbestand schrittweise abzubauen. Dieser hatte sich in den vergangenen Quartalen angesammelt, weil einige grössere Projekte wegen Lieferschwierigkeiten nicht ausgeführt werden konnten. Mit dem Abbau gelang auch die Trendwende beim Barmittelzufluss aus dem operativen Geschäft, der im Gesamtjahr nun positiv ausfallen dürfte. Die hohen Lagerbestände hatten den Cashflow im vergangenen Jahr lange belastet. «Vor allem angesichts der extrem schwierigen Rahmenbedingungen sind unsere Zahlen 2022 ein sehr grosser Erfolg», sagte Vorstandschef Thomas Olemotz. Detaillierte Jahreszahlen legt das Unternehmen am 17. März vor.
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Teamviewer beschliesst neuen Aktienrückkauf
Der Softwareanbieter Teamviewer will erneut eigene Aktien zurückkaufen. Der Vorstand habe ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 150 Millionen Euro beschlossen, teilte das im MDax gelistete Unternehmen in Göppingen mit. Damit fällt das Programm halb so hoch aus wie dasjenige aus dem Jahr 2022 - das erste seit dem Börsengang. Es soll den Angaben zufolge in zwei gleich grossen Tranchen durchgeführt und bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten zunächst gut an: Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate legte die Teamviewer-Aktie am Abend im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs um gut drei Prozent zu.
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Montag, 6. Februar 2023

Online-Apotheke Zur Rose Schweiz stösst zur Medbase-Gruppe
Die Gesundheitsdienstleisterin sowie Migros-Tochtergesellschaft Medbase mit Sitz in Winterthur übernimmt das Schweizer Geschäft der Zur-Rose-Gruppe, Betreiberin einer Online-Apotheke. Damit weiten Medbase und Zur Rose Schweiz ihre bestehende Zusammenarbeit aus. Zur Rose Schweiz werde mit allen operativen Einheiten aus der Zur-Rose-Gruppe herausgelöst, heisst es in einer Mitteilung von Medgate. Sämtliche Gesellschaften werden laut Angaben der beiden Dienste weiterhin an den bestehenden Standorten und unter den bestehenden Namen tätig sein. Alle Mitarbeitenden würden übernommen, heisst es weiter. Damit baue Medbase ihre Position als Grundversorgerin und Anlaufstelle im Schweizer Gesundheitswesen weiter aus, ist dem Communiqué weiter zu entnehmen. Die bestehende Zusammenarbeit zwischen Medbase und Zur Rose Schweiz – namentlich das Joint Venture der Shop-in-Shop-Apotheken sowie der gemeinsame Online-Marktplatz – werde unter einem Dach weitergeführt. Der Zusammenschluss müsse allerdings noch von der Wettbewerbskommission (WEKO) genehmigt werden, heisst es weiter.
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Trotz Stellenabbau: SAP-Chef sieht Chancen auf dem Jobmarkt
Trotz Stellenabbau im eigenen Unternehmen sieht SAP-Chef Christian Klein angesichts zahlreicher Entlassungen in der Tech-Branche eine Chance, Talente und Spezialisten für den Softwarekonzern gewinnen zu können. Gerade in den USA sei der Markt an Talenten sicher grösser geworden, sagte Klein der Deutschen Presse-Agentur. «In meinem Posteingang finden sich gerade viele E-Mails von Interessierten, die zu uns kommen oder wieder zurück wollen.» Natürlich könne SAP mit Blick auf die makroökonomische Lage nicht alle davon einstellen. Gewisse Positionen zu besetzen sei jetzt aber sicher einfacher als vor einem Jahr. In der Tech-Branche hatte es zuletzt, vor allem bei grossen US-Firmen, eine regelrechte Entlassungswelle gegeben. Es zeichnet sich ein Ende des Job-Booms ab, der während der Corona-Pandemie entstand. Ob Microsoft, Meta, Twitter oder der SAP-Konkurrent Salesforce, alle kündigten an, Tausende Stellen zu streichen. Auch SAP hatte Ende Januar angekündigt, 3000 Stellen streichen zu wollen. SAP wolle sich auf das Kerngeschäft mit Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) konzentrieren, hiess es. Die Einschnitte werde es in Bereichen geben, wo man weniger erfolgreich sei.  Klein verteidigte die Restrukturierungspläne. Es sei richtig, SAP in seinen Kernkompetenzen ab 2024 noch wettbewerbsfähiger zu machen. «Ich möchte nicht noch mal in eine Situation kommen, in der wir das Feld von hinten aufrollen müssen», sagte Klein. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.
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