Halbjahreszahlen 05.08.2021, 08:58 Uhr

Swisscom wächst dank IT-Lösungsgeschäft

Swisscom wächst wieder. Der Telekomriese konnte den Umsatz im ersten Halbjahr 2021 um 2,6 Prozent steigern. Geholfen hat dabei unter anderem das IT-Lösungsgeschäft.
Swisscom konnte den Umsatz im ersten Halbjahr steigern
(Quelle: pd)
Swisscom hat im ersten Halbjahr auf allen Ebenen zugelegt. Das Unternehmen machte mehr Umsatz. Der Gewinn profitierte von verschiedenen Sonderfaktoren. 
Insgesamt stieg der Umsatz um 2,6 Prozent auf 5,58 Milliarden Franken, wie der grösste Schweizer Telekomkonzern bekannt gab. Im Schweizer Kerngeschäft erhöhten sich die Erlöse leicht um 0,5 Prozent auf 4,10 Milliarden. 
Der Anstieg stamme aus dem IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden und einer höheren Anzahl verkaufter Smartphones. Auf der anderen Seite führte der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck zu einem Rückgang von 3,1 Prozent beim Umsatz mit Telekomdiensten. 
Die Zahl der Breitbandband- und Mobilfunkkunden schrumpfte, wobei allerdings die lukrativen Mobilfunkabos zunahmen. Auch das TV hatte etwas weniger Nutzer. Zudem ging der Krebsgang in der Festnetztelefonie weiter. 
Den Umsatzrückgang bei den Telekomdiensten und die höheren Kosten für die Kundengewinnung und -bindung konnte Swisscom dank den laufenden Effizienzsteigerungen auffangen. Gesamthaft wurden 67 Millionen eingespart. Damit ist der Konzern auf Kurs für Einsparungen von über 100 Millionen Franken im Gesamtjahr. 
Das Geschäft in Italien entwickelt sich weiterhin positiv: Der Umsatz der Breitbandtochter Fastweb kletterte um 6,9 Prozent, während der Betriebsgewinn um 5,2 Prozent stieg. Im Mobilfunk konnte Fastweb die Kundenzahl gar um ein Fünftel erhöhen. 

Sondereffekte treiben Gewinn hoch 

Das Ergebnis profitierte von einer Reihe von Sonderfaktoren. Diese trieben den Swisscom-Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen EBITDA um 4,9 Prozent auf 2,32 Milliarden Franken nach oben. Unter dem Strich machte Swisscom einen Gewinnsprung auf 1,05 Milliarden Franken. Das sind 42 Prozent mehr als im Vorjahressemester. 
Hauptgrund ist eine Beteiligung, welche die italienische Breitbandtochter Fastweb im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit Telecom Italia als Kapitaleinlage in das neu gegründete Glasfasernetz-Unternehmen FiberCop übertrug. Dies führte zu einer ergebniswirksamen Aufwertung der Beteiligung von 169 Millionen Franken im ersten Quartal. Zudem realisierte Swisscom aus dem Verkauf der Beteiligung an der Belgacom International Carrier Services einen Gewinn von 38 Millionen Franken. 
Hinzu kam ein Einmalertrag von 60 Millionen aus einer Anpassung bei der Pensionskasse. Auf der anderen Seite bildete der Konzern Rückstellungen von 22 Millionen für Rechtsverfahren. 
Mit den Zahlen hat Swisscom die Markterwartungen übertroffen. 

Ziele höher gesteckt 

Nun steckt Swisscom die operativen Gewinnziele für das Gesamtjahr 2021 erneut leicht höher, nachdem sie sie bereits Ende April nach oben geschraubt hatte. Neu erwartet der Konzern einen EBITDA von 4,4 bis 4,5 Milliarden Franken. Bisher hatte das Management 4,3 bis 4,4 Milliarden Franken angepeilt. 
Die übrigen Ziele bleiben unverändert. Insgesamt erwartet der Konzern einen Umsatz von rund 11,3 Milliarden Franken. Die Investitionen sollen sich auf 2,2 bis 2,3 Milliarden Franken belaufen. Und wenn die Ziele erreicht werden, winkt eine unveränderte Dividende von 22 Franken.



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