Halbjahresergebnis 04.08.2022, 09:10 Uhr

Swisscom-Gewinn taucht wegen WEKO-Busse

Swisscom hat wegen einer happigen WEKO-Busse und anderen Sondereffekten im ersten Halbjahr einen Gewinnknick erlitten. Unter dem Strich tauchte der Reingewinn um 25 Prozent auf 785 Millionen Franken. 
Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann hat die Geschäftszahlen des Telkos für das erste Halbjahr 2022 präsentiert
(Quelle: Swisscom)
Grund für den Rückgang sind mehrere Sonderfaktoren, wie der Branchenprimus in einem Communiqué mitteilte: Im Vorjahr hatten Aufwertungen aus einer Glasfaserkooperation der italienischen Tochter Fastweb und der Verkauf einer Beteiligung in Belgien für einen Einmalgewinn von 207 Millionen Franken gesorgt. 
Auf der anderen Seite hat die Swisscom in diesem Jahr eine Busse von knapp 72 Millionen Franken der Eidgenössischen Wettbewerbskommission WEKO verbucht. Nach Ansicht der Wettbewerbshüter hatte der Telekomkonzern zwischen 2006 und 2013 bei der Übertragung von Live-Fussball- und -Eishockeyspielen im Bezahl-TV seine marktbeherrschende Stellung missbraucht. 
Vor dem Bundesverwaltungsgericht war die Swisscom Anfang Juni mit ihrer Beschwerde gegen die WEKO-Busse abgeblitzt. Nun hat der Telekomkonzern den Entscheid ans Bundesgericht weitergezogen. Neuigkeiten dazu gab es im Communiqué nicht: «Die Swisscom ist an einer raschen Lösung interessiert und führt dazu intensive Gespräche mit der Wettbewerbskommission», hiess es lediglich.

Sondereffekte summieren sich auf 280 Millionen Franken

Die Sondereffekte schlagen massiv auf den Halbjahresgewinn. Ohne die Sondereffekte wäre der Reingewinn um 8,2 Prozent gestiegen. 
Nicht ganz so stark wirken sich die Sondereffekte beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) aus. Dieser sank um 5,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken. Ohne die Einmaleffekte und bei konstanten Währungen hätte der EBITDA um 1 Prozent zugelegt. 
Denn der grösste Telekomkonzern der Schweiz bekommt auch die Euro-Schwäche zu spüren, die das Resultat der italienischen Breitbandtochter Fastweb in Schweizer Franken drückt. Der Swisscom-Umsatz sank um 1,6 Prozent auf 5,5 Milliarden Franken. Ohne die Euro-Schwäche wäre der Umsatz beinahe stabil geblieben (-0,1 Prozent).



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