Telekommunikation 20.05.2021, 15:02 Uhr

Swiss Fibre Net kritisiert Netzausbau der Swisscom

Das Glasfasernetzunternehmen Swiss Fibre Net hat die Pläne zum Netzausbau von Swisscom kritisiert.
Die Glasfaserverlegung in der Schweiz durch Swisscom wird von SFN kritisiert
(Quelle: Swisscom)
Das Glasfasernetz-Gemeinschaftsunternehmen Swiss Fibre Net (SFN) kritisiert die Ausbaupläne der Swisscom beim Glasfasernetz. Auch die neuen Swisscom-Angebote für die Mitbenutzung der ultraschnellen Datenleitungen seien für kleinere Telekomanbieter ungeeignet.
Dies sagte SFN-Chef Andreas Waber im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Sein Wort hat Gewicht. Die Swiss Fibre Net AG ist ein Gemeinschaftsunternehmen lokaler Energieversorger und Kabelnetzbetreiber. Sie verbindet die lokalen Glasfasernetze ihrer Netzpartner zum grossflächigen Swiss Fibre Net und bietet dieses diskriminierungsfrei national tätigen Telekomanbietern zur Nutzung an.

Neue Angebote

Swisscom hatte Ende April neue Angebote für die Benutzung der Glasfaserleitungen gemacht. So erhalten die Mitbewerber neu eine direkte Leitung oder einen eigenen technischen Zugang von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht vor den Häusern.
Mit der Direktleitung können diese Konkurrenten ihre Endkunden mit eigenen Angeboten beliefern. Damit sind sie nicht mehr auf die technischen Vorleistungen der Swisscom angewiesen (im Fachjargon Layer 1 genannt).
Zudem bietet die Swisscom ihren Wettbewerbern neu auch die Farbentbündelung auf ihren Leitungen an. Hierzu wird in der Anschlusszentrale ein optischer Splitter eingebaut, der die Lichtsignale in einer Glasfaser in verschiedene Farben aufteilt. Dann können die Konkurrenten der Swisscom einzelne Farbspektren alleine nutzen.
Diese Massnahmen hatte die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) vorsorglich von der Swisscom gefordert, als sie im vergangenen Dezember eine Untersuchung zum Glasfaserausbau des «blauen Riesen» eröffnet hatte. Damit wollten die Wettbewerbshüter ein neues Monopol auf der Datenautobahn verhindern.



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