Aktie fällt 28.02.2019, 14:36 Uhr

Börsianer goutieren Sunrise-UPC-Übernahme nicht

Die Sunrise-Aktien haben nach Bekanntgabe des UPC-Deals deutlich an Wert verloren. Zudem wird die Weko die Fusion gründlich untersuchen, heisst es.
(Quelle: Pexels)
Nachdem Sunrise am Mittwochabend den Kauf des Kabelnetzbetreibers UPC angekündigt hat, ist der Aktienkurs des Telekommunikationskonzerns bei Börsenbeginn am Donnerstag in den Keller gerasselt. Kurz nach 10 Uhr notierte die Aktie bei 73,10 Franken und damit rund 9,5 Prozent im Minus.
In den ersten Handelsminuten hatte die Sunrise-Aktie zeitweise noch stärkere Kursverluste verbuchen müssen. So sank der Kurs bis auf 70,20 Franken, was einem Minus von über 13 Prozent entsprach. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) bewegte sich derweil nur leicht im Minus (-0,3%). Ebenfalls einen Kursverlust hinnehmen musste der Marktführer Swisscom - dessen Aktien notierten kurz nach 10 Uhr bei 458.40 Franken und damit rund 1 Prozent im Minus.
Entgegen der Marktreaktion zeigten sich die Analysten indes positiv gestimmt gegenüber dem 6,3 Milliarden Franken schweren Zukauf von Sunrise.

Finanzanalysten sehen Chancen

Die angepeilte Übernahme sei strategisch sinnvoll, heisst es durchs Bank in den Analystenkommentaren.
Bei Vontobel hiess es zudem, die geschätzte Gesamtsynergien von 2,8 Milliarden Franken lägen deutlich über den Schätzungen. Und auch die Analysten von Jefferies bewerten den Deal angesichts des «bedeutenden und glaubwürdigen» Synergiepotenzial positiv, zumal die Transaktion einer "sehr starken industriellen Logik" folge. Zu bedenken sei aber, dass die Zustimmung für die erforderliche Kapitalerhöhung noch ausstehe und keine Selbstverständlichkeit sei.
Die Analysten der ZKB beschäftigen sich indes mit den Auswirkungen der geplanten Übernahme auf den Platzhirsch Swisscom: «Kurz- bis mittelfristig dürften Sunrise und UPC vor allem mit sich selbst beschäftigt sein, was Swisscom taktische Vorteile bringen könnte», meinen die Experten. Während der geschätzt dreijährigen Integrationsphase erwarte man eine höhere Wechselbereitschaft der Kunden.



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