Das elektronische Dienstbüchlein kommt nächstes Jahr

Die Autorin ist zwar mangels Militärdiensterfahrung keine Expertin, aber auch ihr kam zu Ohren, dass vor dem nächsten WK manche fieberhaft nach dem Dienstbüchlein suchen. Nächstes Jahr soll es endlich so weit sein: Das Dienstbüchlein kann elektronisch abgegeben werden. Dies lasse eine wesentlich effizientere Datenbearbeitung zu. Die entsprechenden Gesetze und Verordnungen hat der Bundesrat (BR) am Mittwoch per 1. Januar 2023 in Kraft gesetzt. Bereits im Jahr 2018 wurde nach dem OK des Nationalrats auch vom Ständerat eine entsprechende Motion von Nationalrat Marcel Dobler angenommen (Computerworld berichtete).

Ob das E-Dienstbüchlein digital eins zu eins aussehen wird, also zum Beispiel Name, Geburtsdatum, AHV-Nummer, Beruf, Aushebungsjahr und -ort, Funktion, Grade und Ausrüstung enthält, wird in der Mitteilung nicht erläutert – es ist aber davon auszugehen. Dobler verlangte mit der Motion vom Bundesrat, das Dienstbüchlein im Sinne einer Prozessvereinfachung zu digitalisieren. «Ein digitales Dienstbüchlein ist massiv schneller ausgefüllt und vermindert damit den zeitlichen Aufwand für alle Beteiligten. Die Fehleranfälligkeit ist zudem viel geringer, so kann es zum Beispiel nicht verschwinden und ist nicht überklebbar, wie dies bis anhin der Fall war», begründete Dobler seine Forderung.

Zudem will der BR insbesondere Frauen ermöglichen, nach einem Friedensförderungsdienst direkt eine Milizlaufbahn mit den entsprechenden Beförderungsmöglichkeiten einzuschlagen, heisst es in der Mitteilung weiter. Neu können Schweizerinnen und Schweizer, die ohne vorgängige militärische Einteilung einen Friedensförderungsdienst geleistet haben, ein Gesuch auf Absolvierung einer Milizlaufbahn in der Armee einreichen. Ihnen wird dann eine Rekrutenschule von 124 Diensttagen an die Ausbildungsdienstpflicht angerechnet.

Ausserdem werden mit den Gesetzesänderungen auch die Voraussetzungen für das neue Kommando Cyber der Armee, das für 2024 geplant ist, geschaffen. Das Kommando Cyber soll die militärischen Schlüsselfähigkeiten in den Bereichen Lagebild, Cyberabwehr, IKT-Leistungen, Führungsunterstützung, Kryptologie und elektronische Kriegführung bereitstellen.