18.02.2009, 15:15 Uhr

Mutmassliche Internetpiraten punkten vor Gericht

Ein schwedischer Staatsanwalt hat eine der Anklagepunkte im Fall gegen vier Betreiber des File-Sharing-Dienstes "The Pirate Bay" fallen lassen.
Zwei der vier Angeklagten von "The Pirate Bay", Gottfrid Svartholm Warg und Peter Sunde, zusammen mit ihrem Anwalt Peter Althin (von links nach rechts).
Damit haben die vier Angeklagten, die sich derzeit vor einem Gericht in Stockholm wegen Copyright-Verletzungen zu verantworten haben, einen Zwischensieg errungen, wenn auch einen kleinen. Der Staatsanwalt Håkan Roswall musste den Anklagepunkt fallen lassen, wonach die Angeklagten kopiergeschützte Werke kopiert hätten. Es sei für die Anklage nicht möglich, diesen Punkt nachzuweisen, heisst es in der Begründung.
"Wir haben somit die erste Runde gewonnen", frohlockt Peter Sunde, einer der vier Angeklagten. Allerdings bleibt der wichtigste Anklagepunkt bestehen, nämlich der, kopiergeschütztes Material zum Download zur Verfügung gestellt zu haben.
Sunde und die anderen drei Angeklagten, Frederik Neij, Gottfrid Svartholm Warg und Carl Lundström könnten als Betreiber des File-Sharing-Netzes "The Pirate Bay" im Gefängnis landen. Neben den Schwedischen Behörden, die ein Bussgeld in Höhe von 140'000 Dollar erheben wollen, bezahlbar aus den Werbeeinnahmen, die die Plattform generiert habe, fordern die Film- und Musikindustrie, vertreten durch die Motion Picture Association und die International Federation of the Phonographic Industry, insgesamt 12 Millionen Dollar an Schadensersatz.
Der Prozess dürfte gut zwei Wochen dauern. Die Gerichtsverhandlung hat in Schweden ein grosses Medienecho ausgelöst. Dazu beigetragen haben sicherlich auch einige Sympatisanten der vier, die vor dem Gerichtsgebäude lautstark protestierten.



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