31.03.2006, 11:27 Uhr

Musikindustrie kritisiert neues Urheberrechtsgesetz

Trotz Kopierverbot für geschützte CDs und DVDs ist es der Musikindustrie das neue Schweizer Urheberrechtsgesetz noch immer nicht streng genug.
Laut dem Phonoverband IFPI ist die Revision des Schweizer Urheberrechts in der aktuellen Fassung für die Musikwirtschaft existenzbedrohend. Das neue Gesetz sieht ein Verbot für die Umgehung von Kopiersperren auf CDs und DVDs vor. Auch die Herstellung und der Vertrieb von Knack-Tools (z.B. AnyDVD) sowie Anleitungen zum Umgehen von Kopiersperren sollen künftig nicht mehr erlaubt sein. Der PCtipp berichtete. Dies ist der IFPI nicht genug. Was ihr sauer aufstösst, ist eine neue Regelung, die das Herunterladen von Musik und Filmen aus Tauschbörsen ausdrücklich erlaubt. «Die Revision des Urheberrechtsgesetzes in der Schweiz, die derzeit im Entwurf vorliegt und die Legalisierung des Downloads aus illegalen Tauschbörsen und von raubkopierten Angeboten beinhaltet, würde bedeuten, dass Musik immer weniger gekauft wird», so die Argumentation des Phonoverbands. Dadurch werde der Aufbau eines funktionierenden Onlinemarktes sabotiert. Was die IFPI verschweigt: Gleichzeitig wird das Anbieten von urheberrechtlich geschützten Inhalten in Tauschbörsen verboten. Die meisten File-Sharing-Programme funktionieren jedoch so, dass die Dateien beim Herunterladen auch gleichzeitig angeboten werden.
David Witassek


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